Erstmals auch in Gelsenkirchen
Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demo und -Gedenken: „Der Sozialismus lebt!“
„Im Herzen bin ich bei euch ...“, meinte eine Passantin während der Demo durch Gelsenkirchen–Horst. Die überwiegenden Reaktionen waren interessiert und offen für die Suche nach einer Alternative zu diesem zerstörerischen, menschheitsgefährdenden imperialistischen System, auch gegenüber der MLPD - aber noch unentschieden gegenüber dem echten Sozialismus.
Die Lenin–Liebknecht–Luxemburg–Feierlichkeiten in Gelsenkirchen waren Premiere und Fortsetzung einer alten Tradition aus den 1920er-Jahren zugleich. Damals fanden diese Feierlichkeiten in ganz Deutschland statt. Erst die revisionistische SED-Führung zentralisierte sie später in Berlin. Heute war der Startschuss, künftig diese Tradition wieder aufzunehmen.
Mindestens 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich in Gelsenkirchen zusammen. Beteiligt waren Vertreter des VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten), der Umweltgewerkschaft, der Initiative „Aufstehen gegen den Kiesabbau“ vom Niederrhein, MLPD, REBELL, Solidarität International, IG Metall und ver.di.
Der Demozug war bunt. Am offenen Mikrofon sprachen Stahlarbeiter, ehemalige Opel–Beschäftigte, ein Kollege aus Solingen zur Solidarität mit den Borbet–Kollegen und Vertreter der MLPD. Hauptkoordinator Andreas Tadysziak informierte über die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz Ende August in Thüringen und lud dazu ein.
Beiträge zur Bedeutung der drei großen Persönlichkeiten Lenin, Luxemburg und Liebknecht für die Arbeiterbewegung und den Kampf um den Sozialismus wurden gehalten. Ein Mitglied des Landesvorstandes von ver.di kam zu Wort. Die Songgruppe Gelsenkirchen begleitete die Demo mit Arbeiterliedern. Das Lied „Glück auf, der Steiger kommt“ durfte nicht fehlen. Bei der Abschlusskundgebung trug der Ruhrchor Lenins Lieblingslied „Im Kerker zu Tode gemartet“ vom aufopferungsvollen Kampf der russischen Revolutionäre vor.
In Kürze:
- Die heutige Demo in Gelsenkirchen war der Startschuss, künftig LLL-Demos wieder an verschiedenen Orten stattfinden zu lassen.
- Auch in den 1920er-Jahren fanden diese Feierlichkeiten nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland statt.
Stefan Engel, Leiter der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG, des theoretischen Organs der MLPD, ordnete die LLL-Feierlichkeiten ins aktuelle Zeitgeschehen ein. Lenin, Liebknecht und Luxemburg stehen für den entschiedenen Kampf gegen den imperialistischen Ersten Weltkrieg, bei dem es ähnlich wie heute im Ukrainekrieg keine gerechten Seiten gab. Unter Führung Lenins beendeten nach der Oktoberrevolution die Bolschewiki die Kriegsbeteiligung Russlands, auch um den Preis von Gebietsabtretungen. Ein solcher Schritt ist heute in dem Konflikt zwischen NATO, EU sowie Ukraine und Russland auf der anderen Seite weit und breit nicht zu sehen. Stattdessen rasen beide Seiten wie zwei Schnellzüge aufeinander zu, bereiten alle Seiten einen Dritten Weltkrieg vor. Wir müssen kämpfen, dass es nicht zu einem solchen Weltkrieg kommt.
Mittlerweile ist die globale Umweltkatastrophe bereits eingeleitet. Entwicklungen sind eingetreten, wie die Gletscherschmelze, das Auftauen des Permafrostes und so weiter, die nicht mehr zu stoppen sind. Stefan Engel kritisierte, dass die UNO verkündet hat, es sei schon "Fünf nach Zwölf". Denn mit dieser Entwicklung finden wir uns nicht ab! Die Menschheit muss um ihr Überleben kämpfen. Ein wirksamer Umweltkampf braucht einen aktiven Massenwiderstand mit der Arbeiterklasse als Führung.
Wir müssen einen klaren Kurs fahren und in die Offensive gehen. „Gib Antikommunismus keine Chance“ ist eine offensive Losung. Wir müssen es mehr ins Zentrum rücken, mit den Menschen über den Sozialismus zu reden, Aufklärung zu leisten, für Klarheit zu sorgen. Stefan Engel forderte vor allem Arbeiter auf, die schwierige theoretische Arbeit, das Studium grundlegender Schriften wie der Bücher „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ und „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ nicht zu scheuen. Er zitierte Willi Dickhut, den großen Arbeitertheoretiker und Mitbegründer der MLPD: „Ohne die Klarheit gibt es keine Erfolge!“
Weitere Redner waren Hans-Werner Rimpel von der VVN, Ulrich Achenbach von der bundesweiten Koordinierung der Montagsdemobewegung und Vertreter von „Solidarität International“. Mit den gemeinsamen Singen der „Internationale“ und dem Niederlegen von Rosen bei den Gedenktafeln für Revolutionäre vor dem Willi-Dickhut-Haus endete der gemeinsame Teil. Danach war bei Kaffee, Tee und Kuchen im Bistro der Horster Mitte dafür gesorgt, dass man sich wieder aufwärmen konnte. Danke an die Gelsenkirchener, die sich liebevoll um alles gekümmert hatten!