Frankreich: Weihnachtsstreik bei der SNCF
Die Kontrolleure haben bemerkenswerte soziale Fortschritte erzielt
Über Weihnachten streikten in Frankreich Kontrolleure der staatlichen Eisenbahn SNCF, es war einer von mehreren Streiks seit Anfang November.
Die Kontrolleure hatten sich über eine Facebook-Gruppe organisiert und zunächst nicht mit Gewerkschaften zusammengearbeitet. Sie bekamen dann aber Unterstützung von Gewerkschaften und erzielten bedeutende Erfolge.
"Lasst euch das eine Lehre sein!" In ihrer Pressemitteilung, in der sie die Unterzeichnung der mit der Geschäftsleitung ausgehandelten Vereinbarung für die Zugführer bestätigt, stellt SUD-Rail die SNCF zur Rede: "Warum hat es zwei Monate gedauert, bis sich der Vorstandsvorsitzende der SNCF ernsthaft für die Forderungen interessiert hat?" In einem Zug Richtung Paris erzählt eine Zugbegleiterin gegenüber France Télévisions: "Man gibt uns immer mehr Aufgaben, wobei wir meist allein an Bord sind, um 500 bis 600 Reisende zu betreuen".
Ein Warnschuss erfolgte zwischen dem 2. und 5. Dezember, als ein erster Streik der Kontrolleure die SNCF dazu zwang, 60 Prozent ihrer Züge, hauptsächlich TGVs, zu streichen. "Seit Oktober haben wir bekräftigt, dass wir bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen, um unsere Forderungen durchzusetzen", erinnerten SUD-Rail, CFDT-Cheminots und das nationale ASCT-Kollektiv (CNA) in einer gemeinsamen Erklärung. Die Kontrolleure setzten Lohnerhöhungen und Verhandlungen über mehr Personal durch.