Leserbrief
"Kosovo heiß begehrt unter den Imperialisten"
Zum gestrigen Rote-Fahne-News-Artikel "Brandgefährlich! Konfliktherd zwischen Serbien und Kosovo" erhielt die Redaktion einen kritischen Leserbrief, den wir hier (leicht gekürzt) dokumentieren.
Als Teil des Balkan ist der Kosovo heiß begehrt im Stellungskrieg der imperialistischen Staaten vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung in der Ukraine. Während der kosovarische Premierminister Albin Kurti die NATO bittet, militärisch einzugreifen, mobilisiert Serbien Truppen an die Grenze zum Kosovo. Der Kosovo reichte einen Beitrittsantrag bei der Europäischen Union ein. Die EU sei und bleibe der größte Investor und „engste Partner“ des Westbalkan, unterstrich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dem imperialistischen Block der Europäischen Union hat spätestens Russlands Krieg in der Ukraine gezeigt, dass sie im Westbalkan ihre Interessen sichern muss ... . Am 15.12. ging der offizielle Beitrittsantrag Kosovos bei der Europäischen Union ein.
Völkerrechtlich ist der Status des Kosovo umstritten. Nach wie vor sind eine sogenannte „Friedensmission“ der EU sowie ca. 4.000 Streitkräfte der NATO im Land. Der Kosovo-Präsident ist ein ehemaliger UCK-Führer, einer Organisation, die dafür sorgte, dass ein scheinunabhängiger Kosovo entstand - quasi ein Protektorat der NATO. Serbien hat jetzt die Truppenstärke seiner Armee von 1500 auf 5000 angehoben. Zusätzlich sind Haubitzen in die Grenzregion herangefahren worden. Die Artilleriegeschütze stellen eine weitere Drohgebärde in der Region dar. Die serbische Regierung möchte somit angeblich „alle serbischen Bürger schützen und Pogrome und Terror gegen Serben verhindern“.
Vor ca. zwei Wochen wurde ein ehemaliger serbischer Polizeibeamter von der kosovarischen Polizei festgenommen. Daraufhin sollen über 50.000 Angehörige der serbischen Minderheit im Kosovo auf die Straßen gegangen sein und errichteten Straßenblockaden. Auch jetzt reagiert ein Großteil der serbischen Bevölkerung im Kosovo mit Kampfbereitschaft und sie errichteten Blockaden mit Lastkraftwagen, die mit Steinen und Sand gefüllt waren. Es ist notwendig, gegen den proimperialistischen Nationalismus jeglicher Coleur Position zu beziehen.