Leipzig

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Joma Sison und Ernst Thälmann - das passt

Am gestrigen Freitag versammelte sich eine Gruppe Menschen im Mariannenpark in Leipzig. Nicht irgendwo, sondern im Thälmann-Hain.

(Korrespondenz)

Auf Initiative der MLPD Leipzig trafen sich Genossinnen und Genossen verschiedener Organisationen mit revolutionärem Anspruch, um des vor Weihnachten verstorbenen philippinischem Revolutionärs José Maria Sison zu gedenken. Der Ort war gut und nicht zufällig gewählt. Der von den Hitler-Faschisten 1945 ermordete Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann und Joma Sison, der Gründungsvorsitzende der Kommunistischen Partei der Philippinen: sie gehören beide zu denjenigen, die ihr Leben lang für die Befreiung der Arbeiterklasse und den Kommunismus kämpften.

 

Joma Sison und die von seiner Partei geführte Neue Volksarmee (NPA) in den Philippinen zog Schlussfolgerungen aus dem Verrat am Sozialismus in den ehemals sozialistischen Ländern. In den 1990er-Jahren wurde die NPA weltweit auch als "grüne Guerilla" bekannt. Sie schützt(e) den Regenwald auch mit Waffengewalt gegen die Zerstörung durch das imperialistische Kapital. 

 

Eine Genossin der MLPD berichtete von einem Besuch Sisons in Leipzig vor vielen Jahren. "Er interessierte sich ganz genau dafür, wie die Menschen in Ostdeutschland das Ende der DDR verarbeiten. Er war immer optimistisch und sehr kulturvoll". Die MLPD und die CPP verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft, die - wie viele gute Freundschaften - Höhen und Tiefen durchlebte. Aber die grundsätzliche revolutionäre Geschwisterlichkeit war immer das Bestimmende.

 

Eine Genosse der Internationalen Jugend würdigte Joma Sison und den Kampf der CPP als Vorbild für die revolutionäre Bewegung weltweit. Die kleine Feier fand einen bewegenden Abschied mit der Internationalen. Wir sangen sie - zum letzten Mal - gemeinsam mit Joma Sison. Nicht mehr persönlich, aber mit Hilfe einer Tonaufzeichnung seiner Stimme. Die vorsilvesterlichen Böller, die immer wieder durch den Park knallten, waren - wenn auch nicht so gemeint - wie ein letzter Salut an den Genossen.