Ermordung von drei kurdischen Aktivisten
Protest gegen faschistisches Attentat - türkischer Staat offensichtlich Drahtzieher
Bei einem faschistischen Terroranschlag auf das kurdische Kulturzentrum „Centre Culturel De Kurde Paris Ahmet Kaya“ in Paris sind gestern drei Menschen durch Schüsse ermordet worden, weitere wurden teils schwer verletzt.
Rote Fahne News erhielt bei den Trauerfeierlichkeiten zum Tod von Joma Sison gestern in Utrecht Informationen und Einschätzungen aus erster Hand. Unter anderem im Beitrag des Vertreters der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) und in einem Interview mit führenden Vertretern der MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Türkei/Kurdistan).
Im Interview führte eine Genossin der MLKP aus: „Heute wurden in Paris drei kurdische Genossinnen und Genossen ermordet und mindestens drei weitere verwundet. Täter war ein 69-jähriger Franzose, der Menschen vor dem kurdischen Zentrum 'Centre Culturel De Kurde Paris Ahmet Kaya' attackierte. Danach griff er kurdische Geschäfte in der Nachbarschaft an, wurde dabei aber von Kurden überwältigt.
Während in den bürgerlichen Medien noch nach Verantwortlichen gesucht wird, liegen diese auf der Hand, wenn man den Kontext beachtet. Am 9. Januar 2013 waren die kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris ermordet worden. Im kurdischen Zentrum war dazu eine Versammlung zur Vorbereitung von Gedenkaktivitäten geplant gewesen, die aber kurzfristig verschoben wurde. Der französische Staat hat die ganze Zeit über die Aufklärung der Ermordung von Sakine, Fidan und Leyla hintertrieben. Nachdem einer der Täter verstorben war, wurden die Ermittlungen komplett eingestellt.
Hinter dem aktuellen Attentat am 23. Dezember in Paris steckt offensichtlich der faschistische türkische Staat und man muss auch von einer Zusammenarbeit zwischen dem türkischen und dem französischen Staat ausgehen.
Heute gab es heftige Proteste in Paris, die Polizei setzt Tränengas ein, doch die Protestierenden setzen sich zur Wehr. In ganze Europa sind Proteste angelaufen, sie werden fortgesetzt. Am Samstag wird es eine Großdemonstration in Paris geben. Dass die Menschen protestierten, ist sehr wichtig. Denn der türkische Faschismus will mit solchen Attentaten demoralisieren. Dass jetzt sofort dagegen protestiert wird, zeigt, dass diese Rechnung nicht aufgeht.“
Die MLPD sendet Grüße der herzlichen Anteilnahme und Solidarität an die Angehörigen der Ermordeten und hofft, dass die Menschen, die zum Teil schwer verletzt wurden, wieder gesund werden. Die MLPD ist solidarisch mit der kurdischen Bewegung und kämpft mit ihr gegen die Attacken des Erdogan-Regimes und europäischer Staaten, gegen ihre Kriminalisierung wie aktuell gegen die Verhaftung von Tahir Köcer. Sie wird mit aller Kraft die Zusammenarbeit zwischen ICOR Europa und HDBH unterstützen, wie sie am 17. Dezember bei der gemeinsamen Demonstration in Duisburg stattgefunden hat. Wir müssen und können eine Überlegenheit gegen diese reaktionären Kräfte herstellen!