Duisburg

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Zwei Stunden Stillstand bei Thyssenkrupp

Am Freitag, dem 1. Dezember 2022, stand nahezu der ganze Betrieb bei Thyssenkrupp Stahl (tkSE) für zwei Stunden. Zwar kein Streik, aber trotzdem ein sichtbarer Erfolg gegen den Vorstand.

Korrespondenz

Ein schwerer Unfall im Warmbandwerk 1 war der Auslöser. Als das öffentlich gemacht wurde (siehe Rote Fahne News vom 25. November 2022, Kollegenzeitung Stahlkocher),  zeigte sich breite Betroffenheit und teilweise Wut bei den Kollegen und ihren Familien. Fast jeder berichtete von lang anhaltender Unterbesetzung, ungenügender Wartung der Anlagen und ständig gefährlichen Situationen. Der bis heute nicht aufgeklärte Tod eines jungen bulgarischen Arbeiters im Oktober zeigt, wie tkSE über das System der Leiharbeit versucht, seine Verantwortung zu vertuschen.

 

Jetzt probierte der Vorstand einen Befreiungsschlag: Ein zweistündiger online Vortrag „steel dialog“ zur Arbeitssicherheit wurde zum Pflichtprogramm während der Arbeitszeit erklärt. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen. Die müssen es nötig haben, wenn zwei Stunden Profit geopfert werden.

 

Nutzen wir ihre Defensive! Die Besetzung aller Arbeitsplätze und eine vernünftige Reservequote können wir nicht mit, sondern nur gegen den Vorstand erkämpfen! Genau wie die Festeinstellung und Übernahme aller Leiharbeiter, Auslerner und Befristeten!