Wuppertal
200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer kämpferischen Demonstration
Ein breites Bündnis lud in Wuppertal zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ein. Bereits im Vorfeld konnten antikommunistisch motivierte Versuche, die MLPD aus diesem Bündnis auszuschließen, erfolgreich abgewehrt werden.
Nach einer kurzen Auftaktkundgebung an der City-Kirche zogen ca. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Demonstrationszug durch die belebte Elberfelder Innenstadt, unterbrochen durch kurze Stopps, an denen kämpferische Reden gehalten wurden. Neben zahlreichen Solidaritätsbekundungen mit den kämpfenden Frauen im Iran gab es auch massive Kritik am kapitalistischen bzw. imperialistischen System.
Eine Rednerin der MLPD gab einen kurzen Rückblick auf die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen. Sie betonte, dass die wirkliche Befreiung der Frau nur in einer sozialistischen Gesellschaft möglich ist, die gemeinsam durch Frauen und Männer erkämpft werden muss. In einem anderen Redebeitrag wurde der "feministischen Außenpolitik" der Bundesregierung die Maske vom Gesicht gerissen, die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags als Betrug an den Massen offengelegt. Immer wieder ertönte der Ruf Jin - Jîyan - Azadî, Frauen - Leben - Freiheit! Jedoch gab es auch Versuche, die Unterdrückung der Frau einzig am patriarchalischen System der "alten weißen Männer" festzumachen. Hier wurde deutlich, dass weiterhin ein weltanschaulicher Kampf geführt werden muss. Mit einem musikalischen Ausklang endete die Kundgebung wieder vor der City-Kirche. Am Rande der Veranstaltung konnten einige interessante Gespräche geführt werden.
Aufschlussreich war die Kritik eines Mitglieds der Linkspartei, der sich über das Fernbleiben seiner eigenen Partei echauffierte. Möglicherweise war ja das typisch Wuppertaler Schmuddelwetter schuld daran, dass jene bürgerlichen Parteien, welche sich sonst den Kampf für die Rechte der Frauen groß und breit auf ihre Fahnen schreiben, nicht an der Kundgebung teilnahmen.