Berlin
Stark gegen Gewalt an Frauen
Das war das Motto der Kundgebung einer Aktionseinheit am Samstag, dem 26. November 2022, in Berlin -Wedding. International, kämpferisch, interessant. Insgesamt haben wir über die zweieinhalb Stunden 70 feste Teilnehmerinnen und Teilnehmer und mindestens 150 Passantinnen und Passanten erreicht.
Hervorstechend war das breite Spektrum von Bündnispartnerinnen und ein tolles Kulturprogramm. Nach dem Lied „Brot und Rosen“, gemeinsam vom Publikum gesungen, kam das erste Highlight: Der Beitrag einer iranischen Frau mit den anschließenden von einem Stadtteilchor aus Moabit gesungenen Hymnen der Massenbewegung im Iran, „Baraye“ und „ Hamrah Sho Azi“.
Der Bericht aus Tunis stellte die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen und ihre Ergebnisse vor. Die Organisation „Women Defend Rojava“ verurteilte den völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei gegen Rojava und gegen die Befreiungsbestrebungen der Frauen dort. Die MLPD- Vertreterin betonte, dass wir ungerechte Kriege wie jetzt von beiden Seiten in der Ukraine und die drohende Weltkriegsgefahr als schlimmste Gewalt bekämpfen. Wir brauchen eine sozialistische Gesellschaft, in der Ausbeutung, Unterdrückung und imperialistische Kriege ein Ende finden. Vom Koreaverband wurde vom Kampferfolg berichtet, dass die Friedensstatue als Symbol gegen sexualisierte Gewalt in Kriegen nun zwei weitere Jahre stehen bleiben kann.
Eine Überlebende eines Mordversuches aus einer sogenannten Beziehungstat klagte eindringlich an - gekleidet in ein blutiges T-Shirt. Sie forderte sofortiges Handeln der Polizei nach der ersten Anzeige eines noch „harmlos“ erscheinenden Übergriffs. Nicht erst, wenn „tatsächlich etwas passiert" ist. Dazu müssen die Gesetze geändert werden und die Gerichte schneller vorgehen.
Mehr als tausend Worte sagten die Bilder, Lieder und die bewegende Tanzperformance einer Gruppe junger Frauen: Die mühevolle Befreiung aus dem „Gefängnis“ der Verletztheit, die scheinbare Lähmung nach erlebten Gewalttaten bis hin zu Selbstverteidigung und kämpferischem Selbstbewusstsein! Kraftvoll und ausdrucksstark getanzt.
Der Frauenverband Courage prangerte die Unterdrückung an, wenn ihnen der Titel „ gemeinnützig“ aberkannt wurde und die Überparteilichkeit angegriffen wird wegen der Zusammenarbeit mit der MLPD. Das lassen wir uns nicht bieten!
In diesem Jahr griffen auch die Regierung und bürgerliche Medien den Tag gegen Gewalt an Frauen stärker auf als sonst. Das ist dem Kampf und dem Druck der kämpferischen Frauenbewegung und auch der MLPD zu verdanken! Zugleich versuchen sie alles auf häusliche Gewalt zu reduzieren und nur individuell gewalttätige Männer verantwortlich zu machen. Bei all unserer Wut und dem Entsetzen über diese Gewalttäter und deren Denkweise - sie hat gesellschaftliche Ursachen in der bürgerlichen Staats- und Familienordnung, im kapitalistischen Gesellschaftssystem. Hier müssen wir auch von der MLPD gründlichere Bewusstseinsbildung betreiben. Dafür gibt uns die Streitschrift „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau“ die beste Grundlage.
Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau - Eine Streitschrift
337 Seiten
ab 12,99 €
Eine wichtige Schlussfolgerung zog eine der Omas gegen Rechts. Sie forderte: „Keine Nicklichkeiten mehr, die vielen Frauenorganisationen in Berlin sollten sich stärker zusammenschließen und zum kommenden 8. März eine mächtige Demo hinlegen!“
Darauf freuen wir uns sehr und werden dazu nach Kräften beitragen!