3. Dezember 2022

3. Dezember 2022

Rom: Demonstration gegen die Meloni-Regierung, Krieg und teures Leben

Am landesweiten Streik am Freitag und der Großdemonstration am Samstag in Rom beteiligten sich auch Delegationen der revolutionären Weltorganisation ICOR und der MLPD sowie der Internationalen Automobilarbeiterkoordination.

Rom: Demonstration gegen die Meloni-Regierung, Krieg und teures Leben
Gegen den Kriegskurs der Meloni-Regierung und die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die italienischen Massen (Foto: MLGS)

Zehntausend sind nach dem nationalen Streik der Basisgewerkschaften am Samstag aus ganz Italien zur zentralen Demonstration nach Rom gekommen. Formiert unter einem gemeinsamen Aufruf reihten sich Gewerkschaftsdelegationen, Blocks von Jugendlichen und "antikapitalistische" oder auch anarchistische Organisationen in den langen Demozug ein.

 

Zwischen einem Meer von hauptsächlich leuchtend roten Gewerkschaftsfahnen zahlreiche Lastwagen beteiligter Organisationen. Von diesen schallt Musik und fast ohne Unterbrechung ziehen enthusiastische Redner die Aufmerksamkeit auf sich. Es ist der Protest und Widerstand gegen die arbeiterfeindliche Politik der rechten Regierung mit der Faschistin Meloni an der Spitze, der eint. Die Demonstration war auch in der Kritik an der Politik der Klassenzusammenarbeit und dem Sozialchauvnismus der großen reformistischen Gewerkschaften Italiens entstanden.

 

In verschiedenen Gesprächen waren die Teilnehmer stolz darauf. Es gab zugleich viele Diskussionen zum großen Problem der Zersplitterung in der Gewerkschaftsbewegung in Italien und dass man eine starke gemeinsame Gewerkschaft als Kampforganisation zur Verteidigung und Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen benötigt. Betont wurde der Fortschritt einer breiteren fortschrittlichen antikapitalistische Aktionseinheit nach dem Aufruf der Basisgewerkschaften. Sie marschieren gemeinsam diszipliniert in Blöcken, doch teils abgegrenzt mit weitem Abstand untereinander und es gibt keine gemeinsame Abschlusskundgebung. 

 

Ein Gewerkschaftssekretär von SI Cobas, der Basisgewerkschaft, die den Demonstrationszug mit über 3000 ihrer Mitglieder anführt, sieht persönlich eine stabile Entwicklung auch beim Generalstreik am Vortag. Doch notwendig sei eine Höherentwicklung im Kampf um die Arbeiterinteressen, gegen die rassistische und diskriminierende Behandlung von Migranten und Flüchtlingen und die Kriegstreiberei der Regierung. SI Cobas ist auch in der internationalen Automobilarbeiterkoordinierung aktiv und deren Delegation überbrachte die brüderliche und schwesterliche Solidarität der internationalen Automobilarbeiter. 

 

Es gab viel Interesse daran, dass aus Deutschland Delegationen extra nach Italien fuhren. Diskussionen gab es über die Notwendigkeit einer starken, in der Arbeiterklasse verankerten marxistisch-leninistischen Partei, die auch Klarheit über Weg und sozialistischen Ziel der Bewegung hat. Auf Interesse stieß die Vorabübersetzung der Broschüre der MLPD zur Herausbildung neuimperialistischer Länder auf italienisch. Zwölf Exemplare wurden mit Interesse gekauft, plus 4,40 Euro Spenden. Aus der Broschüre wurde auch die besondere Bedeutung des Kampfs zu Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft deutlich.

 

Der Redebeitrag mit den solidarischen Grüßen der ICOR mit MLPD und der Marxistisch-Leninistischen Gruppe Schweiz (MLGS) drückte ihren Respekt aus: "Unsere Grüße gelten eurem vorbildlichen Kampf gegen die Abwälzung der kapitalistischen Krisen- und Kriegslasten." Und führt weiter aus: "Die objektive Notwendigkeit der Koordinierung und Kooperation im Klassenkampf über Ländergrenzen hinweg steht auf der Tagesordnung. Lasst uns unsere Grüße mit dem Wunsch verbinden, das wir weiter feste Verbindungen schaffen, Grenzen überwinden und unsere Kampfeinheit stabil organisieren."