Lesbos / Griechenland

Lesbos / Griechenland

Behörden „verscharren“ ertrunkene Geflüchtete im Nirgendwo

Michalis Aivaliotis von der Selbstorganisation der Flüchtlinge Stand by me Lesvos aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos / Griechenland berichtet:

Von Iordanis Georgiou

Zum ersten Mal wurden tote ertrunkene Flüchtlinge auf dem Hauptfriedhof begraben. Die Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International hat darüber berichtet. Davon reden die Menschen im Lager und der Stadt heute noch. Kein anderer hat das bisher gemacht: Diese Gräber zu ehren und diesen Menschen mit einer Blume zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden. Einige Helfer der Flüchtlinge haben den zweiten – viel größeren - Friedhof der Ertrunkenen ausfindig gemacht. Es ist ein versteckter Friedhof bei Mytilene auf Lesbos, wo die ertrunkenen Geflüchteten von den Behörden mehr oder weniger verscharrt werden. Es gibt keine Hinweisschilder, keine Gedenktafel, man muss durch ein Loch im Zaun in einen Olivenhain einsteigen. Zahllose Erdhügel, viele Kindergräber, oft nur ein Ziegelstein oder ein Brett, das am Kopfende in den Boden gesteckt worden ist.