Umweltkampftag in Stuttgart

Umweltkampftag in Stuttgart

Arbeiter müssen führende Rolle im Umweltkampf spielen

Die Umweltgewerkschaft Stuttgart hatte breit zur gemeinsamen Aktion am Umweltkampftag aufgerufen. Infostände von ÖDP, Stuttgart Solar, dem Allgemeinen Fahrradclub, der Umweltgewerkschaft und von der MLPD informierten die massenhaft in der Innenstadt flanierenden Menschen, von denen viele eine Zeitlang stehen blieben, den Reden zuhörten oder längere Gespräche führten. Auch Frauen von Courage und von Solidarität International sprachen und beteiligten sich an der kurzen Demonstration durch die Innenstadt.

Korrespondenz

Die Reden wechselten sich ab mit Umweltliedern, vorgetragen von einer Gruppe Rotfüchse und musikalisch unterstützt durch die AbisZ-Band. Für Kinder hatten die Rotfüchse einen Ballwurfstand aufgebaut.

 

Der Redner der Umweltgewerkschaft kritisierte den Austragungsort der 27. UN-Weltklimakonferenz, die gegenwärtig in Ägypten stattfindet: „Mehr als 60.000 politische Gefangene gibt es im faschistisch regierten Ägypten. Mehrere hundert wurden im Vorfeld der Konferenz zusätzlich verhaftet. „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle mit dem Fuß noch auf dem Gaspedal“, beschreibt treffend der Generalsekretär der UN, Antonio Guterres, die Situation. Immer mehr Menschen erleben diese Klimahölle ganz persönlich. Von Brasilien bis Brandenburg brannten 2022 die Wälder. Die Waldbrände heizten die Stratosphäre auf, das größte Ozonloch seit Jahrzehnten bildete sich. Extreme Regenfälle sorgten in Pakistan dafür, dass ein Drittel des Landes unter Wasser stand. In Europa kam es zur Rekordhitze mit allen Folgen. Mit dem Ukrainekrieg ist das Gespenst des Atomkriegs wieder erwacht. Keine einzige Atommacht hat bis jetzt erklärt, dass sie auf den Ersteinsatz verzichten werde. Dieser Krieg muss beendet werden. Für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen!“

 

Mit ihrer leidenschaftlichen Rede machte die Vertreterin von Solidarität International klar, dass die Klimakatastrophe Millionen Menschen in Afrika und anderen Ländern zur Flucht aus ihrer unbewohnbar gewordenen Heimat zwingen wird, während Europa sich abschottet und Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lässt. Wir fordern die Anerkennung von Umweltschäden als Fluchtgrund.

 

Vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund betonte der Redner, dass der Kapitalismus weg muss und wie nötig heute die Breite aller Kräfte ist, die sich der Umweltkatastrophe entgegenstellen unter dem Motto: Genug ist genug.

 

Dazu passte, dass auch die Internationale Automobilarbeiterkoordination zum Umweltkampftag aufgerufen hatte. Ihr Redner betonte die wichtige Rolle der Arbeiter im Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit: „Auf neuer Stufe ist unter den Autokonzernen der Konkurrenzkampf um den beschleunigten Übergang zur Elektromobilität entbrannt. Sie vernichteten bereits tausende Arbeitsplätze und schlossen ganze Werke. Mit Greenwashing wird vorgegaukelt, das diene nur dem Klimaschutz. Mit dem Bedarf von Massen an Batterien entfaltet sich neben dem Wirtschaftskrieg um Gas und Öl auch der um seltene Erden, Halbleiter-Chips usw."

 

Der MLPD-Vertreter zeigte den Zusammenhang zwischen kapitalistischer Umweltzerstörung und Krieg auf: „ Deshalb kämpfen wir an diesem Umweltkampfftag ganz bewusst gegen Umweltzerstörung und imperialistische Kriege unter der Losung: „Kein Tag länger! Kampf dem Atomtod! AKW Neckarwestheim stilllegen! Nur eine sozialistische Welt, in der die Einheit von Mensch und Natur wieder hergestellt werden kann und erhalten bleibt, ist dafür eine Perspektive.“