Beitrag in Paris
"Als Arbeiter fühle ich mich dem Kampf zur Rettung der Umwelt verpflichtet"
Bei der Kundgebung zum Umweltkampftag der revolutionären Weltorganisation ICOR in Paris am 12. November hielt ein Arbeiter einen Redebeitrag, den Rote Fahne News hier dokumentiert.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Umwelt-Mitkämpfer, ich komme aus Deutschland bin gelernter Betriebselektriker.
Als Arbeiter fühle ich mich dem Kampf zur Rettung der Umwelt verpflichtet. Wir haben Verantwortung für die kommenden Generationen, der wir die Welt verbessert hinterlassen müssen, wie es bereits Karl Marx als Leitlinie für die Arbeiterbewegung entwickelte. In der globalen Umweltkrise erleben wir unumkehrbare, für die Menschheit höchstgefährliche Entwicklungen. In allen Ländern der Welt werden sie immer stärker sicht- und spürbar. Drastische Maßnahmen sind notwendig und vor allem eine gesellschaftsverändernde Perspektive!
Derzeit findet die nunmehr schon 27. UN-Klimakonferenz statt – ohne dass auch nur die notwendigsten Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Alleine das ist bereits eine einzige Anklage an die ganze Unfähigkeit und den Unwillen der internationalen Konzerne und ihrer imperialistischen Regierungen. Wer von uns könnte sich auf der Arbeit überhaupt erlauben, 27 Jahre lang zu arbeiten, ohne dass etwas Brauchbares und Nützliches rumkommen würde?
Die Konzerne und ihre Regierungen erzählen uns Arbeitern die Geschichte der „Notlage durch den Ukraine-Krieg“. Diese Geschichte endet aber darin, das dafür die bereits erkämpften Umweltschutzmaßnahmen, unsere sozialen Rechte, unsere Löhne, usw. hintanstehen sollen. Die jetzt geäußerte große Sorge der herrschenden Konzerne um unsere Arbeitsplätze und drastische Verteuerung des Lebens ist doch reine Heuchelei, um uns für ihren verschärften Konkurrenzkampf um Macht- und Einflusssphären zu gewinnen und auf ihre Seite zu ziehen.
Seit wann haben sie sich denn jemals für uns und unsere Zukunft interessiert? Was sie dagegen fürchten ist unser internationaler kämpferischer Zusammenschluss und Kampf um eine lebenswerte Zukunft. Nein! Mit den industriellen Umweltzerstörern, den Arbeitsplatz-Vernichtern in den Konzern- und Bank-Etagen, mit den imperialistischen Regierungen als Geschäftsführer dieser Verbrecher ist die Umwelt, sind unsere Arbeitsplätze, ist unsere Zukunft nicht zu retten.
Wir brauchen einen unabhängigen, antiimperialistischen und gesellschaftsverändernden Charakter des Umweltkampfs. Dafür braucht es weltanschauliche Offenheit und Stärkung der Organisiertheit für die Perspektive des echten Sozialismus, wo die Ausbeutung von Mensch und Natur dem Müllhaufen der Geschichte angehören. Und dies braucht den engen Schulterschluss zur Arbeiterbewegung. Weltweit sehen wir derzeit auch, dass, wenn die Arbeiterklasse auf den Plan tritt, Klarheit, Organisiertheit, Kampfkraft und Perspektive in die gesellschaftlichen Proteste kommt.
Deshalb: Arbeiter-, Umwelt-, Jugend- und Frauenbewegung gemeinsam – Retten wir die Umwelt vor der Profitwirtschaft!