Südafrika
Johannesburger Umweltkämpfer fordern dringende Klimaschutzmaßnahmen
Vorgestern marschierten über 500 Menschen aus ganz Gauteng zum Verfassungsgericht in Johannesburg. Sie wollen, dass die südafrikanischen Delegierten sich auf dem laufenden UN-Klimagipfel COP27 in Ägypten für dringende Klimaschutzmaßnahmen einsetzen.
Die Demonstranten brachten den Verkehr im Stadtzentrum von Johannesburg zum Stillstand. Der Marsch wurde von Earthlife Africa, einer Organisation für Umweltgerechtigkeit, angeführt.
Vor dem Verfassungsgericht ehrten die Demonstranten Umweltkämpfer, die ermordet wurden. In Südafrika waren das u.a. Sikhosiphi "Bazooka" Rhadebe und Fikile Ntshangase, die an der Wild Coast gegen einen australischen Bergbaukonzern gekämpft hatten. In Nigeria waren es Ken Saro-Wiwa und andere Aktivisten, die in den 1990er Jahren gehängt wurden, weil sie gegen die Ölförderung durch Shell protestierten.
"Wir möchten unsere südafrikanischen Delegierten, die sich derzeit in Ägypten aufhalten, daran erinnern, dass wir Überschwemmungen in KwaZulu-Natal und Dürren im West- und Nordkap hatten, und dass sie solche Probleme in den Entscheidungsprozess einbeziehen und den Klimawandel jetzt angehen sollten", sagte Ulrich Steenkamp von Earthlife Africa.
Die Aktivisten forderten die Regierung auf, der Nutzung von Öl und Kohle ein Ende zu setzen. Bongani Ka Mthembu, der aus einer Bauerngemeinde in der Westside Park Zone 21 in Sebokeng stammt, sagt, seine Gemeinde leide unter einer großen Dürre und sei seit 1996 ohne Strom. "Unsere Gemeinde leidet nicht nur unter den Auswirkungen des Klimawandels, sondern auch unter einer schweren Energiekrise. Wir wollen, dass die Regierung erneuerbare Energien einführt, weil wir die Auswirkungen des Klimawandels in unserer Gemeinde bereits spüren", sagte er.
Bongani Mzantsi sagt, er komme aus einer Gemeinde im Vaal in der Nähe eines Sasol-Werks (Chemie). "Die Luft, die wir atmen, ist giftig. Die Menschen in unserer Gemeinde haben Probleme mit den Atemwegen. Die Regierung sollte etwas unternehmen, um sicherzustellen, dass wir in einer umweltfreundlichen Gemeinde leben", so Mzantsi.
Quelle: "Groundup" vom 11.11.2022