Umwelt
Stoppt RWE – erhaltet Lützerath!
Besuch im rheinländischen Lützerath, dem kleinen Dörfchen in der Nähe von Erkelenz, das zum Symbol der Umwelt – und Klimaschutzbewegung geworden ist: im Kampf gegen das beispiellose Rollback in der Umweltpolitik, unter maßgeblicher Beteiligung der GRÜNEN.
Von seinen ursprünglichen Bewohnern auf Druck von RWE und der Landesregierung verlassen, bewohnen heute Dutzende, meist junge Menschen, einige Häuser des Dörfchens, selbst errichtete Hütten und Zelte, um sich notfalls mit ihren eigenen Körpern einer Abbaggerung Lützeraths entgegen zu stellen.
Was tatsächlich hinter der geplanten Zerstörung Lützeraths steckt, deckt David Dresen vom Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ auf: „...was ich den Grünen am meisten ankreide, ist, dass sie mit der Behauptung zweifelhafter CO2-Einsparungen durch den Kohleausstieg 2030 zu kaschieren versuchen, dass dieser Deal vorwiegend geschlossen wurde, um die Energieversorgung der energieintensiven Industrie zu sichern, nicht um Treibhausgase einzusparen.“ (1) Die GRÜNEN, in diesem Fall mit ihrem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und NRW-Landesvorsitzenden Mona Neubaur, erfüllen ihre Rolle als Dienstleister der internationalen Monopole mit Bravour. Dazu verkaufen sie die Ausweitung des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier und die Abbaggerung von Lützerath auch noch als „Klimaschutz“. Tatsächlich führt ihr Deal mit dem Energie- und Braunkohleriesen RWE zu einem erheblich gesteigerten CO2 – Ausstoß, zum Weiterbetrieb des rheinische Tagesbaus bis mindestens 2033 und zu einer höchstmöglichen Auslastung der Kohleverstromung. RWE profitiert mehrfach: mit der Zusicherung der bereits festgelegten 2,6 Mrd € „Entschädigungszahlungen“ für den „Kohleausstieg“, mit den Erträgen der Stromproduktion aus längst abgeschriebenen Anlagen und obendrein der „Genehmigungssicherheit zur Fortführung der Tagebaubetriebe sowie des Kraftwerksparks“.
Der Kampf um Lützerath ist Teil des Kampfs gegen die Unterordnung von Umweltschutz und allen gesellschaftlichen Belangen unter den Krisen- und Kriegskurs von Regierung und Monopolen. Viele Menschen haben in den letzten Monaten Lützerath besucht, sich informiert oder wohnten tage-, wochen- oder monatelang dort, um den Widerstand zu unterstützen. Viel Unterstützung kommt auch aus der Region, so aus den fünf Dörfern, die nun vom Abriss verschont bleiben – ein Erfolg der Umweltbewegung. Zu den Braunkohlekumpels im Tagebau besteht kaum Kontakt, was ein großes Manko ist. RWE nützt dies, um Umwelt- und Arbeiterbewegung auseinander zu dividieren.
Die Demo am Samstag, den 12.11.22 um 12 Uhr in Lützerath (2) muss ein Zeichen gegen diese Spaltung setzen und ein Signal für den massenhaften aktiven Widerstand gegen die Zerstörung der natürlichen Umwelt für die Profitwirtschaft in Verbindung mit der Vorbereitung auf einen dritten Weltkrieg!