Mülheim an der Ruhr
Vallourec-Schließung: Hauptsache, die Konditionen stimmen?
Der „Stahlkocher“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, schreibt:
Bei Redaktionsschluss war der Sozialtarifvertrag noch nicht unterschrieben. Die Eckpunkte sind es, laut IG Metall, schon: Abfindungen von 1,25 Monatsverdiensten pro Jahr, plus Zusatzbeiträge pro Kind, Schwerbehinderung und Pflege von Familienangehörigen; ein Jahr Transfergesellschaft; Altersübergang und so weiter. Die relativ hohen Abfindungen sind ein Zugeständnis an unsere Kampfbereitschaft! Unsere Arbeitskraft wird von Vallourec ja noch eine Weile gebraucht.
Angesichts der horrenden Preissteigerungen ist der Sozialplan ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Arbeitsplätze sind unwiederbringlich weg und fehlen gerade der Jugend!
Man habe das „bestmögliche herausgeholt“, „wenigstens stimmen die Konditionen“ – so loben der Betriebsrat und IG-Metall-Geschäftsführer Karsten Kaus einhellig das Ergebnis. Mit diesem Pragmatismus wird auf Kampf verzichtet und es wird kapituliert. So wurden schon Hunderttausende Arbeitsplätze kampflos aufgegeben, Lohnraub und Abbau sozialer Errungenschaften wurden hingenommen. Letztlich wird damit die ganze kapitalistische Ausbeuterordnung als scheinbar „alternativlos“ gerechtfertigt.
Dieser pragmatischen Denkweise müssen wir den Kampf ansagen! Sie dient dazu, Resignation zu verbreiten, uns zu desorganisieren und zu spalten und so auch für künftige Angriff auf unsere Lebenslage wehrlos zu machen. Mit Vertrauen in die eigene Kraft unsere eigene Rechnung aufmachen, die kämpferische Richtung in der Gewerkschaft stärken und uns in der MLPD organisieren – das ist die richtige Konsequenz!