Einsatz am Tor von EVO-BUS Ulm
Mit Stolz, Freude und Empörung
Freude und Stolz spricht aus den Gesichtern der Kollegen bei EVO-BUS über ihre Streikaktion am Freitag, 14.Oktober. Haben sie doch mit ihrer Arbeitsniederlegung gezeigt, dass sie nicht dazu bereit sind, die Angriffe hinzunehmen.
Ebenso groß ist die Empörung der Kollegen über die angedrohte Maßregelung durch die Geschäftsleitung. Erst die Kollegen und ihre Familien in Existenznöte bringen und dann auch noch erwarten, dass sie stillhalten, das macht die Kollegen wütend: „Da hätte sofort von uns nachgelegt werden müssen“, so ein Kollege entschieden. Das dass richtig ist, sehen viele so. „Natürlich war das erst der Anfang, da muss noch weiteres kommen.“
Die Frage für die Kollegen ist nicht, ob, sondern wer das in die Hand nehmen soll - ihre Gewerkschaft, der Betriebsrat, sie selbst? Und so gehen die Diskussionen ums Streikrecht, Kampferfahrungen und wo man die Kenntnisse, die die Kollegen jetzt brauchen, herbekommt. Entsprechend groß ist das Interesse an uns: Wie die Mannheimer Kollegen vorgegangen sind, wie sie denken, was sie zu uns am Tor gesagt haben.
Aber die Fragen gehen viel weiter: Ob wir auch ein Flugblatt haben? „Ja klar: 'Atomkrieg droht – verstärkt den Protest - aber fortschrittlich und antifaschistisch' vom Zentralkomitee der MLPD.“ „Ja, das ist gut!“ Ein anderer will die Streikrechtsbroschüre der MLPD. Die Themen, die die Kollegen beschäftigen, sind vielfältig - so vielfältig, wie ihr Leben und die Zusammensetzung der Belegschaft. Und so ist für manchen Kollegen die derzeitige Tarifrunde, mit der - wie er sagt - „zu niedrigen Forderung, wo das Geld hinten und vorne nicht reicht“, Hauptthema. Für einen anderen ist es die Weltkriegsgefahr, die durch den Ukrainekrieg ganz nah kommt. So berichtet ein Kollege betroffen, dass er seit einiger Zeit von seinen Verwandten in der Ukraine / im Donezgebiet nichts mehr hört und sehr in Sorge ist. Er will sich überlegen, ob er das nächste Mal die Broschüre zum Ukrainekrieg kauft.
Ein anderer erklärt mit finsterer Mine: „Alles fing 2014 an.“ „Was fing 2014 an?“ „Die ganze Sache mit dem Ukrainekrieg“. Es entwickelt sich eine Diskussion über die Hintergründe und Zusammenhänge im imperialistischen Weltsystem, und was das mit ihrem Leben und Kampf bei EVO-BUS zu tun hat. Seine Mine hellt sich in dem Moment auf, als sich die ganze Diskussion dreht: Von den Kriegstreibern hin zum derzeitigen Aufschwung der Arbeiterkämpfe in Europa. Die Kollegen sind nicht bereit, die Krisen und Kriege der Imperialisten zu tragen. Sie bilden die entscheidende Kraft zur Veränderung, da sind wir uns einig.