Stahl
Krisenmanagement bei SwissSteel
Die Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, „Stahlkocher“, schreibt:
Mit einer „Internen Information für Führungskräfte und Betriebsräte zum aktuellen Krisenmanagement“ prophezeite die Konzernleitung von SwissSteel eine düstere Aussicht: Bis zu 300 Prozent gestiegene Strom- und Gaspreise würden zur Belastungsprobe. Lieferengpässe und Handelsstreitigkeiten mit Russland hätten die Gaspreise auf ein Rekordhoch getrieben und das wird sich weiter verschärfen.
Verschwiegen wird wohlweislich, dass die Auftragsbücher voll sind und SwissSteel seit Anfang 2021 jedes Quartal mit Gewinnüberschüssen abgeschlossen hat. Dieser Profit ist Ergebnis des aufgezwungenen Verzichts auf Urlaubs-, Weihnachtsgeld, Sonderzahlungen und Arbeitsplätze. SwissSteel will seine Rolle als „führender Hersteller von Spezialstählen weiter ausbauen“, so „Krisenmanager“ CEO Frank Koch (seit Mitte 2021, vorher Sanierer bei der Gutehoffnungshütte).
Der Ukrainekrieg – als militärisches Schlachtfeld – verschärft auch den Konkurrenzkampf um die Vormachtstellung im Edelstahlmarkt. Die Folgen wollen sie auf die Beschäftigten abwälzen. Bei DEW (Deutsche Edelstahlwerke, deutscher Geschäftsbereich von SwissSteel in Witten, Anm. Rote Fahne Redaktion) reden sie von Einstellungsstopp, Investitionsstau, Ausgabenkürzungen, Anpassung der Leiharbeitsbeschäftigung, Kurzarbeit und Mix mit Überstunden.
Die Befürchtung vor weiterer Flexibilisierung der Arbeitszeit und Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten ist berechtigt. Machen wir unsere eigene Rechnung auf und stärken unsere Kampfkraft. Der Stahlkocher steht dabei an eurer Seite. Wendet euch an die Verteiler.