EVOBUS Mannheim und Ulm

EVOBUS Mannheim und Ulm

Erneute Arbeitsniederlegungen gegen Arbeitsplatzvernichtung

Am 14. Oktober um 11 Uhr nahmen die Beschäftigten der Frühschicht des Daimler-Truck-Werks Mannheim und die Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht von EvoBus, ebenfalls Mannheim, ihr Recht wahr, sich beim Betriebsrat über die aktuellen Verhandlungen über die Verlagerung von 1000 Arbeitsplätzen nach Tschechien zu informieren. Bei EvoBus in Ulm streikten am Freitag 1.200 Beschäftigte.

Von einem Korrespondenten

In Mannheim versammelte sich gegen massive Einschüchterungsmaßnahmen vonseiten der Geschäftsleitung die ganze Frühschicht vor dem Betriebsrats-Büro. Vor allem den Leiharbeitern wurde von der Personalabteilung mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen und Abmahnungen gedroht, und allen Teilnehmenden wurde Arbeitsverweigerung vorgeworfen. Trotz dieser Versuche beteiligte sich eine übergroße Mehrheit an der Veranstaltung und die Daimler-Beschäftigten zogen mit einer Demo zur Veranstaltung, wo sie von den EVO-Kolleginnen und -Kollegen begrüßt wurden.

 

Der Betriebsratsvorsitzende des Werks Mannheim sowie der anwesende Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Michael Brecht, und der 1. Bevollmächtigte der IG Metall informierten die streikende Belegschaft, dass die Geschäftsleitung nicht von ihrem „Sparprogramm“ samt der Vernichtung von über 1000 Arbeitsplätzen im Rohbau, weiteren 500 im indirekten Bereich und 600 bei EvoBus in Ulm abrückt.

 

Daraufhin legte die gesamte Belegschaft für den Rest des Tages die Arbeit nieder und knüpfte damit an die Arbeitsniederlegung der EVO-Kollegen am 29. Juni und an die kämpferische Betriebsversammlung an. Die Spätschicht nahm die Arbeit auf, beendete diese aber ebenfalls, nachdem sie am Abend informiert wurde.

 

Es wurde deutlich, dass der Kampf weitergehen muss, dass er härter geführt werden muss und dass er auch Teil des Tarifkampfes werden wird. Darüber, wie das erfolgen muss, ist die Auseinandersetzung entbrannt. Und diese muss weiter ausgetragen werden. Orientiert man vor allem auf Verhandlungen, Infoveranstaltungen und anschließendes Nach-Hause-gehen, oder geht die Belegschaft den notwendigen Weg des selbständigen Kampfes?

 

In Ulm legten nach einer Betriebsratsinformation 1.000 Kolleginnen und Kollegen die Arbeit nieder. Rote Fahne News wird weiter berichten.