Cosco Shipping Cooperation

Cosco Shipping Cooperation

Bau von chinesischem Megahafen in Peru

2019 schloss die peruanische Regierung mit der China Cosco Shipping Cooperation einen Vertrag zum Bau eines Hafens in Chancay.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Cosco ist eine der weltweit größten Reedereien, auch tätig in Schiffsfinanzierung und Schiffsbau, führender Terminalbetreiber und bekannt und berüchtigt durch die mörderischen Arbeitsbedingungen auf seinen Piers in Piräus, wo griechische Hafenarbeiter harte Kämpfe führten und führen.

 

In der peruanischen Küstenstadt Chancay soll der wichtigste Containerhafen an der Pazifikküste Lateinamerikas entstehen, ausgestattet mit modernster Technologie, absolut durchrationalisierter Logistik. Er liegt an wichtigen Hauptverkehrsverbindungen. Hier sollen Bergbau- und Landwirtschaftsprodukte aus Peru, Chile, Ecuador, Kolumbien und sogar aus Brasilien nach China verschifft werden und chinesisiche Industriegüter für Lateinamerika abgeladen werden. Die größten Frachtschiffe mit einer Kapazität von 18 000 Containern zu 20 Fuß sollen abgefertigt werden können. Nach vollem Ausbau wird an fünf Anlegestellen eine jährliche Kapazität von 1,5 Millionen Containern bzw. 6 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt werden können. Kostenpunkt: 3,2 Milliarden Dollar.

 

Peru ist nach Chile der zweitgrößte Kupferproduzent der Welt. In den Salzseen der benachbarten Grenzregionen von Chile, Argentinien und Bolivien liegen die weltweit größten Lithiumreserven. Die Sprengungen und die ganzen sonstigen Baumaßnahmen führen zu Beschädigungen von Wohnhäusern und machen Evakuierungen notwendig. Der Bau führt zu irreparablen Zerstörungen im Feuchtgebiet Santa Rosa, das auch für die Wanderung von Vogelarten wichtig ist, und zur Erosion des Küstengebiets um den Fischerort.

 

Coscos bestreitet natürlich, die Umweltverträglichkeitsprüfungen getürkt zu haben, und sagt, dass es sich streng an die peruanischen Gesetze hält. Die Anlage ist Bestandteil des Projekts der neuen Seidenstraße. Die wachsende Einflussnahme des neuimperialistischen Chinas in Lateinamerika ist natürlich eine Herausforderung an den US-Imperialismus, der in seiner Chinastrategie dieses eindeutig als Hauptfeind bestimmt hat, und auch traditionell Lateinamerika als eigenen "Hinterhof" beansprucht.