Laufzeitverlängerung für deutsche AKW
Habeck lässt Atomkraftwerk Isar II und Neckarwestheim II einfach weiterlaufen!
Vorläufig sollen die Atomkraftwerke (AKW) bis 15. April 2023 am Netz bleiben und Tag für Tag weiter tödliche, jahrtausendelang strahlende, radioaktive Stoffe produzieren. Die letzte Sicherheitsüberprüfung liegt in Neckarwestheim schon dreizehn Jahre zurück und ist seit drei Jahren überfällig. Pragmatisch soll für den Weiterbetrieb mit dem „Segen der Politik“ keine neue Überprüfung vorgenommen werden.
In dem über 30 Jahre alten AKW Neckarwestheim II wurden schon unzählige, durch Korrosion verursachte, Risse in den Dampferzeugerheizrohren festgestellt. Würde auch nur eines dieser Rohre aufgrund eines solchen Risses bersten, wäre dies bereits ein nur schwer zu beherrschender Kühlmittelverluststörfall. Dieser könnte bis zur Kernschmelze führen. Für die Grünen Robert Habeck und Winfried Kretschmann – ihres Zeichens Bundeswirtschaftsminister und Ministerpräsident von Baden-Württemberg - ist dies kein Anlass zur Sorge: Bisher ging ja auch alles gut!
Außerdem ist der Atommeiler Neckarwestheim II nicht auf sicherem Fels gebaut, wie immer behauptet wurde. Das wurde von Anfang an schöngeredet. Er steht auf wasserlöslichem, löchrigem Gips mit ständig wachsenden labilen Hohlräumen. Ein Erdeinbruch käme schlagartig und ohne Vorwarnung. Unter Neckarwestheim II tickt eine geologische Zeitbombe. Die Steuerungs- und Rohrleitungen sind dagegen nicht abgesichert.
Wohlweislich wird seitens Habecks und Kretschmanns verschwiegen, das gerade viel Strom aus Deutschland nach Frankreich exportiert wird. Der Grund: Frankreich setzt seit Jahrzehnten auf Atomenergie und musste in diesem Sommer diverse seiner uralten Schrottreaktoren vom Netz nehmen. Gerade das Beispiel Frankreich zeigt die Unzulänglichkeit und Gefahr, die von der Atomkraft ausgeht. Last but not least: Müsste dieser Strom nicht exportiert werden, wäre ja genug Strom für Deutschland da!
Warum sollen die beiden AKWs trotz dieser Gefahren weiterlaufen?
Erinnern wir uns: Die ersten Atomreaktoren wurden nur für die Atomwaffen-Produktion gebaut. Strom aus AKWs war ein späteres „Abfallprodukt“. Die „Anreicherung“ von Uran liefert sowohl Material für Atombomben als auch für Brennstäbe in AKWs. Atombombenbau und Atomkraftwerke sind untrennbar miteinander verbunden.
Der Kampf für die sofortige Abschaltung der AKWs ist deshalb untrennbar verbunden mit dem Kampf für den Weltfrieden. Verbindlichen Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen! Für Verbot und Vernichtung aller ABC-Waffen!
In diesem Sinne begrüßen wir die Aktivitäten des Neckarwestheimer Initiativenbündnisses am 22. Oktober. Nur mit aktiven Widerstandsaktionen kann der Weiterbetrieb der AKWs verhindert werden!