Ford
Antikommunistische ‚Nasen-Allergie‘?
Der „Scheinwerfer“, Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford Köln und angegliederten Betrieben, schreibt:
„Nasen“ hat eine Kollegin der Vertrauenskörperleitung des Angestelltenbereichs entdeckt - vor den Toren von Ford Saarlouis und auch bei uns in Köln-Niehl.
„Nasen“, die für einen selbstständigen Streik um jeden Arbeitsplatz eintreten, was angeblich verboten sei. Eine merkwürdige „Nasen-Allergie“! Offenbar fühlen sich manche berufen, im Interesse der Konzernleitung mit vorauseilendem Gehorsam für „Recht und Ordnung“ zu sorgen. Ford treibt die Arbeitsplatzvernichtung weltweit voran. Unter den Kollegen in Saarlouis, aber auch bei uns, wird ernsthaft darüber diskutiert, wie wir gegen die Angriffe von Ford in die Offensive kommen. Spontaner Protest oder ausgedehnte Betriebsrats-Info-Stunden reichen nicht. Ein Streik um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz muss selbstständig organisiert werden. Ein Streikrecht für Gewerkschaften zum Kampf um jeden Arbeitsplatz gibt es in Deutschland nicht. Selbstständig organisierte Streiks werden von den Kapitalisten kriminalisiert, sind aber nicht ausdrücklich verboten.
Die „Nasen-Allergie“ wird offenbar durch notorischen Antikommunismus verursacht. Er hat noch nicht mal den Mumm, Ross und Reiter beim Namen zu nennen, und setzt stattdessen auf dumpfbackige Diffamierung. Solange ich bei Ford arbeite, stehen nur die Verteiler und Verkäufer der MLPD regelmäßig vor dem Tor. Ja, die sehen doch tatsächlich den siebentägigen selbstständigen Streik von 2004 bei Opel in Bochum als erfolgreich an. Immerhin zehn Jahre länger als geplant, wurde dadurch das Werk erhalten! Vor allem entwickelte sich der Streik zum Vorbild für viele andere Belegschaften. „Kämpfen wie bei Opel“, wurde zum geflügelten Wort.
Das ist allerdings mit einer reformistischen Denkweise nicht zu begreifen, die für Scheinzugeständnisse am Verhandlungstisch alle langfristigen Interessen der Arbeiterbewegung in den Wind schießt.
Im Unterschied dazu stellt die revolutionäre Arbeiterpartei MLPD nicht nur ihr Know-how in der Führung von selbständigen Kämpfen zur Verfügung, sondern hat auch einen klaren Plan für die sozialistische Alternative zum krisengeschüttelten Kapitalismus. Die Leute sollten sich damit lieber mal genauer befassen, statt ignorant die „Nase“ zu rümpfen!