Immobilienmonopol
Vonovia-Chef droht mit Räumungsklagen
Der Bochumer Wohnungskonzern Vonovia ist mit seinen über 1 Million Mietern in rund 550.000 Wohnungen, davon 490.000 allein in ganz Deutschland, die Nr. 1 der Immobilienkonzerne.
Während die Ampel-Regierung die Mieter mit leeren Entlastungsversprechen im Regen stehen lässt, macht Vonovia-Chef Rolf Busch kein langes Federlesen. Auf einen Schlag erhöht er die Heizkostenvorauszahlungen um 100 Prozent. Doch nicht nur das.
Was sein Versprechen eines Kündigungs-Moratoriums bei Zahlungsunfähigkeit der Mieter wert ist, verrät ein Brief an die Investoren. Ein Stufenmodell macht kurzen Prozess: Wenn zwei Monatsmieten überzogen werden, kann gekündigt werden. „Letzter Ausweg: Versendung der Räumungsanforderung.“
Der Kunstname Vonovia steht offiziell für „freundlich, harmonisch und sympathisch“. Wohl wahr, aber nur gegenüber Aktionären und Investoren. 2021 wurden über 1,3 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet. Dafür wurde Roland Busch fürstlich mit 4,5 Mio. Gehalt belohnt, davon allein 3,2 Mio. Euro ergebnisabhängig.
Das durchschnittliche Gehalt der Vorstandsmitglieder beträgt das 68-fache (!) der Löhne und Gehälter der rund 10.000 Beschäftigten. Während diesen mit einem künftigen Rentenalter von 70 Jahren gedroht wird, kann Rolf Busch sich mit 62 verabschieden. Er muss dann allerdings mit 507.000 Euro Pension auskommen lernen.¹ Den Opfern seiner Zwangsräumungen wird er dabei allerdings kaum über den Weg laufen.