Köln

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Schlappe für antideutsche Provokateure, Fahnenzerstörer und Antikommunismus

In Köln versammelten sich bei der Fridays-for-Future-Kundgebung zum Auftakt nach Angaben der Veranstalter 7000 Menschen; Jugendliche waren allerdings in der Minderheit. Wir, mit REBELL-Flugblättern und MLPD-Fahne, mitten unter ihnen.

Korrespondenz

Schon bald aber kam einer, der erklärte, er sei die Versammlungsleitung, und hatte „Ordner“ bei sich, alle ca. Anfang 20. Er wies uns zunächst feierlich darauf hin: Auch er sei „Kommunist“, aber die Versammlungsleitung habe beschlossen, dass hier keine „Parteifahnen“ gezeigt werden dürften. Wir klärten ihn auf, dass die MLPD schon vor seiner Geburt für den Umweltschutz gekämpft habe, und dass der Artikel 5 des Grundgesetzes über die Meinungsfreiheit nicht durch den Beschluss einer - übrigens von niemand gewählten, sondern selbst ernannten – Leitung gecancelt werden könne.  Das saß. Der „Leiter“ erklärte giftig, er wisse das besser, er sei  schließlich Jura-Student, und rief die Polizei auf den Platz. Noch bevor die da war, schlich sich ein Freund dieses Leiters von hinten an uns und zerbrach unsere 5 Meter lange Fahnenstange. Wir protestierten lautstark – da wurde die heranrückende Polizei in Kampfausrüstung sichtbar und der Leiter rief seinem Kumpel zu: „Hau ab!“ - was der auch sofort auf Nimmerwiedersehen tat.

Strafanzeige wegen Sachbeschädigung

Wir stellten bei der Polizei Strafanzeige wegen Sachbeschädigung – aber zunächst wollte der Chef des Trupps, dass wir mit unserer Fahne den Platz – dem Leiterwunsch entsprechend – verlassen sollten. Wir wiesen ihn darauf hin, dass erst vor kurzem der Polizeidirektor in Hagen sich schriftlich bei unseren Freunden wegen genauso eines Vorfalls entschuldigen musste; seine Beamten hatten eine Fahne verboten zu tragen (Rote Fahne News berichtete). Kurze telefonische Rückfrage bei der Einsatzleitung, dann: Wir dürften mit der Fahne auf den Platz bleiben, - aber bitte keine Gewalt answenden! Wir: „Das war nur die Versammlungsleitung, die Gewalt angewendet hat“ – und hissten die Fahne mit etwas verkürzter Stange. Wutschnaubend verdrückte sich der Leiter.

Aber das war noch nicht das Happy End

Die Demo mit etwa 2000 Teilnehmern begann. Als sie wieder zurückkam, standen wir am Eingang des Platzes, natürlich mit der Fahne, und verteilten die Flugblätter. Als der Leiter das sah, wurde er blass vor Wut, stellte Ordner vor uns hin, die uns am Verteilen hindern sollten, beschimpfte uns als „Sekte“ (wir: das sieht inzwischen selbst der Verfassungsschutz anders) und orderte wiederum die Polizei. Die kam, fotografierte das Flugblatt, und teilte dem Leiter lapidar mit, dass sie gegen das Verteilen von Flyern nicht vorgehen könne. Der Leiter verzog sich.

Das war ein kleiner Kipppunkt

Das Flugblatt des REBELL gab eine überzeugende Antwort, was nötig ist: „Game over – Kapitalismus abschaffen!“ Viele Teilnehmer hatten auch die Auseinandersetzungen mit der Versammlungsleitung und der Polizei mitbekommen – und wie wir unerschrocken und erfolgreich unsere Rechte durchgesetzt hatten. Während es am Anfang der Veranstaltung noch Abweisungen gegeben hatte, verteilten wir jetzt in zwanzig Minuten die restlichen 200 Flyer (auch ein Polizist in Kampfmontur fragte: Darf ich für mich ein Flugblatt haben? Er durfte) -  aber vor allem: Die Flugblätter wurden jetzt mit Interesse genommen, keine feindliche Ablehnung mehr,  ja, da habt ihr Recht, aber wie sollen wir den Kapitalismus abschaffen – was kommt danach? Das gab viele hochinteressante Gespräche.