Metalltarifrunde

Metalltarifrunde

Von Zukunftsängsten der Metallkapitalisten beeindrucken lassen?

Die Metallarbeitgeberverbände fordern in der Metalltarifrunden eine Nullrunde. Statt tabellenwirksamer Lohnerhöhungen schlagen sie „differenziert“, je nach Lage der Betriebe, Einmalzahlungen vor. Dabei nutzen sie die von ihnen selbst in die Wege geleitete Steuerbefreiung von Einmalzahlungen bis 3000 Euro. Zusätzlich fordern sie auch eine „Differenzierung“ der Beschäftigten und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit.

Von mm

In der Logistikkrise bleiben mal Lieferungen aus und dann kommen Lieferungen kaum vorhersehbar an – die Arbeiterinnen und Arbeiter sollen eben mal zu Hause bleiben und dann auf Zuruf kommen, wenn das Material da ist. So schreibt der Lifeticker der IG Metall am 14. September: „Statt eines Angebots trugen die Arbeitgeber ihren Wunsch nach einer Nullrunde vor und forderten mehr Differenzierung von bestehenden Tarifbausteinen und mehr Arbeitszeitflexibilisierung. (Sachsen)“

 

Dabei drohen sie unverhohlen mit Insolvenzen in den Betrieben, die nicht den erhofften Maximalprofit machen. So erklärt Stefan Wolf (Gesamtmetall) dazu: „Und es gibt welche, die kämpfen um ihre Existenz. Da bringe es letztendlich nichts, eine Lohnerhöhung durchzusetzen, die das Unternehmen nicht zahlen kann oder in noch stärkere existenzielle Probleme bringt.“¹ Das wird dann in einigen Medien noch durch Berichte über Betriebe untermauert, die angeblich oder tatsächlich wegen der hohen Energiepreise Probleme haben.

 

Außerdem winkt Gesamtmetall unverhohlen damit, dass – besonders in Ostdeutschland - zusätzliche Betriebe aus der Tarifbindung herausgehen. So schreibt die Homepage von Gesamtmetall am 14. September: „Mit den jüngsten Tarifabschlüssen haben wir auch bei den Unternehmen wieder Vertrauen in das Tarifsystem gewinnen können. Unser gemeinsames Interesse muss sein, das nicht zu verlieren. Wir wollen den Flächentarif stärken. Dazu muss er von allen Beteiligten – auch den Unternehmen – als Vorteil gesehen werden.“ Das ist die Methode, dass der Dieb: „Haltet den Dieb“ schreit. Schließlich sind es doch nicht die Arbeiterinnen und Arbeiter, die aus der Tarifbindung herausgehen wollen, sondern die Kapitalisten! Stattdessen ist es richtig, dass bei den Tarifkämpfen der nächsten Monate, genauso wie bei selbstständigen Streiks um Lohnnachschlag, die Arbeiterinnen und Arbeiter aus nicht tarifgebundenen Betrieben mitkämpfen!

 

Wenn die Eigentümer von Kleinbetrieben von der Gier der Energiemonopole nach Maximalprofiten in den Würgegriff genommen werden, ist die richtige Lösung die, dass sie gegen ihre Ruinierung durch Monopole und Staat zusammen mit den Arbeiterinnen und Arbeitern auf die Straße gehen.

 

Die Durchsetzung der Forderung der MLPD nach einer „umsatzbezogenen Sozialsteuer von 8 Prozent mit Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge zu 100 Prozent durch die Unternehmen“ würde die Kleinbetriebe entlasten und die umsatzstarken großen Konzerne müssten zahlen.