Pressemitteilung Aktionsbündnis

Pressemitteilung Aktionsbündnis

Erfolg in Sachen Ölpellet-Verbrennung – Neue Herausforderung Norderweiterung

Im Auftrag des Aktionsbündnisses gegen die Ölpellet-Verbrennung Gelsenkirchen hat Peter Reichmann unter der Überschrift "Erfolg in Sachen Ölpellet-Verbrennung – Neue Herausforderung Norderweiterung" eine Pressemitteilung veröffentlicht.

Wir haben mit unserem anhaltenden Widerstand gegen die Verbrennung der Ölpellets einen wichtigen Erfolg erreicht: Seit Anfang April werden die Pellets nicht mehr im Uniper-Kraftwerk verbrannt – obwohl die Kohlekraftwerke noch weiter laufen!

 

Das war von BP zunächst auf der Homepage verkündet worden. Das reichte uns allerdings als Aussage noch nicht. Deshalb hat die Sachkundige Einwohnerin für AUF Gelsenkirchen im Umweltausschuss, Dagmar Brettschneider, nachgefragt – die Antwort liegt jetzt vor. (Siehe hier) Darin sagt BP klar, an welche Firmen die Pellets nun gehen und das wird von der Bezirksregierung bestätigt.

 

Wer hätte das geglaubt? Haben uns nicht immer wieder Leute gesagt: „Da richtet ihr nichts aus“? Und das wirkte bis in unsere Kreise hinein!

 

BP reagiert aber offensichtlich empfindlich, wenn ihr Renommee öffentlich in Frage gestellt wird, und wenn das nicht schnell wieder vorbei ist und in Vergessenheit gerät. Also: Widerstand lohnt sich und vor allem, beständig dranzubleiben!

 

Allerdings ist es auch nur ein Teilerfolg, weil jetzt die Pellets doch wieder an verschiedenen Stellen auch auf fragwürdige Weise verbrannt werden. So wird u. a. von Zementwerken gesprochen, in Deutschland und Frankreich. Allerdings haben wir darauf keinen direkten „Zugriff“ mehr.

 

Seitens der Umweltgewerkschaft wird vorgeschlagen, die Arbeit des Aktionsbündnisses bzgl. der Ölpellets als beendet anzusehen.

 

Eine neue Herausforderung bezüglich BP sind aber die Pläne zu einer neuen Norderweiterung. BP plant dort den Aufbau eines Werks zum sogenannten „Chemischen Kunststoff-Recycling“ mittels eines Pyrolyse-Verfahrens, das v. a. in dem geplanten riesigen Umfang von 400.000 Tonnen Müll im Jahr selbst wieder sehr problematisch ist: Es werden nicht die Ausgangsstoffe wiederverwertet, sondern es wird wieder eine Art „Rohöl“ erzeugt, und das mit hohem Energieaufwand. Dabei bleiben 15 bis 20 Prozent „Reststoffe“ und es entstehen alle möglichen Giftstoffe bis hin zu Dioxin!

 

Nach ersten Jubelberichten im Stadtrat und in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) gingen verschiedene Kräfte aus dem Aktionsbündnis dem nach, nahmen eine kritische Haltung dazu ein und organisierten den Protest. Wir haben euch immer wieder dazu informiert.

 

Inzwischen hat BP eine Firma damit beauftragt, im Vorfeld die Widerstände zu analysieren – so gab es Gesprächsangebote - unter anderem an die Umweltgewerkschaft, an AUF Gelsenkirchen, die MLPD und auch an eine Vertreterin des Aktionsbündnisses. Dabei wurde auch dringend geraten, das Vorhaben öffentlich zu besprechen, denn „Ein Vertrauensvorschuss der Stakeholder (Teilnehmer ihrer Vorgespräche – Anm. d. Verf.) in ihren Nachbarn bp ist nicht vorhanden.“ (Zitat aus der Analyse der beauftragten Firma)

 

Nun hat die Stadt Gelsenkirchen zu einer Versammlung zur geplanten Norderweiterung eingeladen: Sie soll am 28. September, 18 Uhr, in der Lukaskirche in Gelsenkirchen-Hassel stattfinden.

 

Darüber wollen wir hiermit informieren und v. a. Dazu aufrufen, dort hinzugehen, kritische Beiträge zu bringen und den Protest vorzubringen. Wir schlagen vor, dann Mitte Oktober ein Treffen zu machen, auf dem wir beraten, wie wir jetzt den Stand mit den Ölpellets sehen und was wir nach der Versammlung der Stadt gegen die geplante Norderweiterung unternehmen wollen.