Ausplünderung

Ausplünderung

Geplante Ölförderung in den Regenwäldern der Demokratischen Republik Kongo

Riesige Torfmoore speichern dort so viel Kohlendioxid wie kaum in einer anderen Region der Welt – das Äquivalent von drei Jahren globaler CO2-Emission.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Ende Juli begann genau für diese Gegend die Regierung mit der Versteigerung von 27 Öl-und Gasbohrlizenzen. Ein Drittel davon im Cuvette Central im Kongobecken mit dem weltweit größten tropischen Torfkomplex. Dieser würde damit vom Speicher zur Emissionsquelle. 5,8 Milliarden Tonnen könnten freigesetzt werden. 14% der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen. Umweltpolitisch wäre das eine Katastrophe.

 

Die Regierung spricht demagogisch davon, die Ressourcen in den Dienst des Landes zu stellen. Der Kongo hat nach Angola die größten Ölreserven im südlichen Afrika. Er ist reich an Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. Es ist das internationale Finanzkapital, das diese Bodenschätze raubt. Der israelische Milliardär Dan Gertler wird wegen seiner Korruptheit (und vielleicht auch aus Konkurrenz) sogar in den USA sanktioniert. Er hat sich jahrelang an den Bodenschätzen bereichert. Das Geld, das im Land bleibt, kommt nicht dem Volk, sondern den korrupten kongolesischen Herrschenden zugute.

 

Aufgrund der weltweiten Empörung erklärten Vertreter einzelner Konzerne wie Total, Shell und Eni, sich nicht an der Versteigerung beteiligen zu wollen. Es gibt auch Stimmen, die sagen, dass das nicht auf die Liebe zur Natur zurückzuführen ist, sondern weil sie politische und andere Risiken scheuen.