Greenpeace verlängerter Regierungsarm

Greenpeace verlängerter Regierungsarm

Steinkohlekraftwerk Heyden wieder am Netz

Es überschlagen sich die Meldungen. Seit dem 14. Juli erlaubt eine Verordnung, dass Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen.

Von sr

Seit dem 29. August ist das Kraftwerk Heyden wieder am Netz. Die Kraftwerke Mehrum und Petershagen produzieren wieder Strom, das Kraftwerk Lahde ist wieder in Betrieb. Dabei soll es nicht bleiben. Im Saarland will der Essener Energieversorger STEAG seine Werke Quierschied (Weiher III) und Bexbach spätesten im November wieder hochfahren.

 

Die MLPD hat bereits nachgewiesen, dass seit Amtsantritt der Ampel-Regierung statt Ausstieg aus der Kohleverstromung sich der CO2-Ausstoß weiter erhöhen wird (Siehe auch hier: Ampel-Luftnummer: Was bleibt von der „sozial-ökologischen Transformation?")

 

Allein, dass Kraftwerk Heyden ist mit einer Leistung von 875 Megawatt das leistungsstärkste Kohlekraftwerk der Uniper Kraftwerke GmbH. Täglich werden maximal 7000 Tonnen Kohle verfeuert. „Es ist bitter, aber unumgänglich, dass bereits stillgelegte Kohlekraftwerke wieder ans Netz gehen" [1], sagte Karsten Smid, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace. Die Begründung? "Um sich aus der politisch verschuldeten Abhängigkeit von Putins Gaslieferungen zu befreien, müssen Steinkohlekraftwerke kurzzeitig in die Bresche springen."

 

Bekanntlich handeln die Energiekonzerne, ob mit russischen Gaslieferungen oder ohne, nach der gleichen Devise: Wo können sie am meisten Maximalprofite scheffeln. Dafür beuten sie mutwillig Mensch und Natur aus. Gasknappheit als Drohmittel ist eine billige Masche der Regierung, die Reaktivierung der Kohlekraftwerke zu rechtfertigen. Nach einer Studie der Energy Watch Group könnte in der BRD bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Energie umgestellt werden.

 

Greenpeace entwickelt sich mit dieser Haltung zum verlängerten Regierungsarm und trägt die Kriegspolitik mit. 

 

 

 

 

[1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article240733807/Heyden-wieder-am-Netz-Greenpeace-haelt-Wiederbetrieb-von-Steinkohlekraftwerken-fuer-noetig.html, am 29.8.22