Vor der Weltfrauenkonferenz

Vor der Weltfrauenkonferenz

Antikriegstag in Tunis

Mit etwa 40 Frauen – heute auch aus Bangladesh und Nepal - zogen wir vom Konferenzort zum Theater, mitten im Zentrum von Tunis.

Von Suse Bader
Antikriegstag in Tunis
Antikriegstag in Tunis (Foto: Medienteam Weltfrauenkonferenz)

Mancher Polizist telefonierte aufgeregt herum, denn ein Protest von Tunesierinnen sei nicht gestattet, aber wir seien ja Touristen. Na, sie waren ziemlich blind, weil unsere tunesischen Freundinnen waren fester Bestandteil unserer Aktion. Mit dem Lied „We are women, we are strong" stellen wir uns auf und sind sofort umringt.

 

Europakoordinatorin Suse Bader stellt die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vor. Sie berichtet über den Antikriegstag in Europa und die große Aufgabe, einen Dritten Weltkrieg zu verhindern. Dafür sind wir heute auch hier auf der Straße. Alles natürlich mit arabischer Übersetzung. Auch Amira Dellech, Mitglied des tunesischen Vorbereitungskomitees, mobilisierte für die Konferenz.

 

In Tunesien gibt es keinen Antikriegstag. Den Weltfrieden zu erhalten trifft spontan auf große Zustimmung, aber die Gefahr eines Dritten Weltkrieges scheint völlig unreal und weit weg. Das wird auf jeden Fall ein bedeutendes Thema auf der Konferenz. Mit Flöte und Trommel singen wir das Friedenslied aus Aserbaidschan – dabei bekommt insbesondere unsere Trommlerin nicht nur sofort Respekt, sondern auch eine spontane Anleitung in den tollen arabischen Rhythmen.

 

Es war eine wirklich mobilisierende Aktion. Unsere tunesischen Freundinnen sagten: "you did a good job". Für Tunis war es etwas Neues: "Das war historisch", so eine Passantin.