Jugend / Umwelt

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Fridays for Future tritt im September wieder auf den Plan und steht vor großen Aufgaben

Nach einer Phase der Verunsicherung und des Abwartens tritt die Jugendumweltbewegung wieder auf den Plan, was dringend notwendig ist. Für den 23. September ruft Fridays for Future wieder zum globalen Klimaaktionstag auf. „Regierungen fördern mehr Kohle, erklären Gas und Atom als nachhaltig, beuten mit weiteren Gas- & Ölpipelines den globalen Süden aus. Die Klimakrise ist hier und jetzt, und die Politik versagt völlig,“ heißt es in ihrem Aufruf. Während im März diesen Jahres noch viele reformistische Illusionen in die neue Bundesregierung unter dem Motto #ReichtHaltNicht! verbreitet wurden, begrüßen wir, dass die antikapitalistische Kritik wächst und das Mottos #people not profit dieses Mal im Vordergrund steht.

Von cf /sr

Das ist unbedingt notwendig, denn „Bereits vor der Ukrainekrise beschleunigte sich der Übergang in die globale Umweltkatastrophe. Mehr oder weniger alle imperialistischen Länder kündigten durchgreifende Umweltschutzmaßnahmen an, vor allem als Reaktion auf die weltweiten Umweltmassenbewegungen besonders unter der Jugend. Doch schon kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erklärten sie einen umweltpolitischen Paradigmenwechsel. Fortan müsse der Klimaschutz als bisheriges Top-Ziel den „Sicherheitsinteressen“, sprich der Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs, untergeordnet werden... .Die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur erfährt damit eine neue Qualität.“¹

 

Die Jugendumweltbewegung steht vor großen Aufgaben. Eine neue Entschlossenheit, Bewusstheit und Kampfkraft und damit auch neue Qualität ist notwendig. Dazu müssen die Erfahrungen ausgewertet werden: Die großen Erfolge in der breiten Mobilisierung von Jugendlichen - aber auch der zeitweise Rückgang der Demonstrationen, die eng verbunden waren mit den falschen Hoffnungen in die neue Regierung.

 

Der Aufruf von FFF prangert zu Recht an, dass besonders die Massen in den neokolonial abhängigen Ländern von der Umweltkrise betroffen sind. Er nimmt aber nicht klar die Monopole und die imperialistischen Regierungen als deren Dienstleister ins Visier, sondern spricht vage von der "Politik der Industrienationen". Er kritisiert berechtigt die "Orientierung auf kurzfristige Profite", bleibt aber ebenso vage in der Forderung nach "Klimagerechtigkeit" oder "Lösung der sozialen Frage", weil die notwendigen revolutionären Veränderungen ausgeblendet werden.

 

An die Stelle der Illusion von Vereinbarkeit von kapitalistischer Ökologie und Ökonomie gilt es den Blick über die Ursachen der ökologischen Weltkrise im imperialistischen Weltsystem zu weiten. Und es gilt, sich mit dem Sozialismus als gesellschaftlicher Alternative auseinanderzusetzen.

 

An die Stelle der Hoffnung, Einfluss auf die Vernunft der Regierenden zu nehmen, gilt es den Weg des aktiven Widerstands zu gehen. Die Arbeiterklasse muss hier eine führende Rolle einnehmen.

 

Statt sich von Robert Habecks (Grüne) „ökologischem Patriotismus“ verunsichern zu lassen, der die Krisen- und Kriegslasten mit steigenden Energiepreisen auf die Bevölkerung abwälzt, heißt es: Jetzt erst recht: Gegen die Unterordnung des Umweltschutzes unter imperialistische Kriegsinteressen ! Gemeinsam werden wir einen Dritten Weltkrieg und eine globale Umweltkatastrophe verhindern! MLPD und REBELL treten dafür ein, das auch mit klaren sozialen Forderungen gegen die Gasumlage, ökologischen Forderungen nach beschleunigtem Umstellen auf erneuerbare Energien zu verbinden. Sie unterstützten es kritisch, wenn es FFF fordert, dass das 9 Euro-Ticket bleibt. Wichtig ist aber, die Lage zu nutzen, einen kostenlosen und gut ausgebauten, ökologischen ÖPNV zu fordern.

 

Die Jugendumweltbewegung braucht nicht zuletzt demokratische Prinzipien der überparteilichen Zusammenarbeit ohne antikommunistische Ausgrenzung der MLPD, um sich vom staatstragenden Einfluss bürgerlichen Parteien und NGOS zu befreien.

 

MLPD und der Jugendverband REBELL werden sich gemeinsam mit den Widerstandsgruppen aktiv am globalen Klimaaktionstag beteiligen. Die Gesprächsrunde zu „40 Jahre MLPD und ihre Umweltpolitik“ am 28. August bei den Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag der MLPD, soll auch dazu Impulse liefern. Wir laden alle herzlich dazu ein.