Leverkusen
Ein Jahr danach: Die nächste Currenta-Katastrophe bahnt sich an
Alarm: Giftmüll-Verbrennungsanlage in Leverkusen - Ofen 1 verbrennt seit Juni wieder gefährlichste Chemikalien; jetzt soll auch Ofen 3 wieder Klärschlamm verbrennen – mit Hilfe giftigster Lösungsmittel
Vor einem Jahr verbrannten hier sieben Kollegen, mehr als dreißig verletzten sich teils schwer, und einige unverletzte Kollegen leiden noch so unter diesem Trauma, dass sie bis heute arbeitsunfähig sind. Currentas Vorstand, ehem. Bayer, hat auch für 2021 einen Bonus erhalten - als Dankeschön für die profitable Führung des Betriebs – Blutgeld.
Jetzt: Der zweite Ofen - höheres Risiko als vorher!
Der erste Ofen verbrennt seit Juni 31 Stoffe - die Currenta aber verheimlicht. Jetzt soll der nächste der vier Öfen wieder anfahren – zur Verbrennung von jährlich 90.000 Tonnen giftigem Klärschlamm – rund 300 Tonnen jeden Tag. Da Klärschlamm nicht brennt, muss er befeuert werden. Vor der Katastrophe wurde dazu Heizöl eingesetzt. Jetzt soll das durch „Lösemittel“ ersetzt werden, „Abfallflüssigkeiten“, wie Currenta in einem „Informationsblatt“ schreibt.¹ Diese Mittel sind so gefährlich, dass sie nicht in der Kläranlage „entsorgt“ werden können. Giftigste Reinigungsrückstände aller Art hier mit dem Klärschlamm verbrennen – sehr profitabel. Noch im Juni verkündete der von Currenta bezahlte „Gutachter“ Jochum der Öffentlichkeit: Bei allen zu verbrennenden Giften gibt es „keine Überführung in Lagertanks (Direktverbrennung aus ISO-Container „just-in-time“)“. Glatte Lüge! Jetzt sollen diese Lösungsmittel mit gefährlichsten Chemikalien aller Art erst einmal in einem 500-Tonnen-Tank gesammelt, gemischt und von da aus verbrannt werden!
Rhein: Gift-Abwasser-Kanal?
Gerade will Currenta wieder beantragen, in den nächsten 30 Jahren jährlich 100 Millionen Tonnen Wasser aus Grundwasserbrunnen am Rheinufer zu entnehmen Das dient nach Analyse von BUND-Experten vor allem als „Verdünnungswasser“, um zu stark belastetes Abwasser aus den Bayer- u. a. Werken auf zulässige Werte zu bringen. Die mehr als 50 Millionen Kubikmeter Dreck- und Giftwasser, die jetzt schon pro Jahr in den Rhein abgelassen werden (140.000 Tonnen täglich), enthalten z. B. mindestens 255.000 Tonnen Salz. Die Fracht mit problematischen perfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) liegt mit täglich 700 Gramm um den Faktor 20 über dem nordrhein-westfälischen Orientierungswert – nur eines von vermutlich zahlreichen weiteren Verbrechen.
Verheimlichen, vertuschen...
All das und noch viel mehr verschweigt Currenta. Den Kollegen in Klär- und Verbrennungsanlage hat Bayer striktes Redeverbot auferlegt. Hat Currenta so viel Verbotenes zu verheimlichen und zu fürchten? Die Nachbarn wehren sich und fragen nach - so sehr, dass Currenta seine Teilnahme an einem Bürgerstammtisch im Juli absagte: Es befürchtete offenbar wieder Proteste oder kritische Stimmen. Currentas Täuschungs- und Lügenpolitik hat bisher selbst den WDR und Printmedien gegen sich aufgebracht – jetzt geht es darum, den Widerstand gegen die drohende nächste Katastrophe zu organisieren! Die MLPD fordert: Aktiver Umweltschutz im Kampf gegen die Profitwirtschaft!