Berlin
Widerständige Lebenslaute gegen die A100
Erst wird ein angemeldetes Konzert auf dem im Bau befindlichen teuersten Stück Autobahn nicht genehmigt, dann wird dies auf der A 103 erlaubt, und dann? Dann wird die Explosion einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Grunewald zum billigen Vorwand genommen, auch dort das klassische Konzert der „Lebenslaute“ zu verbieten.
Nach einer Stunde Verhandlungen in quälender Hitze darf dann musiziert werden auf der Brücke über der A103. In einer kämpferischen Rede dazu sagte der Sprecher der Musiker, dass es gerade ein Grund wäre, die Aktion zu genehmigen, wenn eine Bombe aus dem Weltkrieg explodiert. Immerhin wurden Autobahnen errichtet, um Panzer rollen zu lassen.
In Telefonaten mit Vertretern des „rosa-rosa-olivgrünen“ Senats von Berlin war keiner zuständig, obwohl sie angeblich auch gegen den von der Bundesregierung forcierten Bau seien. „Das ist eine Lüge!“ schmetterte der Redner in Richtung Senat. Es folgten u. a. Stücke von Schubert und ein vom Dirigenten komponiertes Gedicht von G. Eich: „Seid nicht Öl, sondern Sand im Getriebe der Herrschenden!“