Demokratische Republik Kongo:

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Ölbohrungen gefährden die grüne Lunge der Erde

Letzten Donnerstag: Feierliche Zeremonie in Kongos Hauptstadt Kinshasa - Präsident Félix Tshisekedi startete die internationale Ausschreibung für die Ausbeutung von 27 Öl- und drei Gasblöcken in der DR Kongo.

Von rem

Der zuständige Minister für Kohlenwasserstoffe pries die „Garantie für Rentabilität für zukünftige Investoren, und dass es der DR Kongo ermöglichen wird, Win-Win-Partnerschaften im beidseitigen Interesse von Investoren und der kongolesischen Bevölkerung aufzubauen.“ Kongos Regierung erhofft sich Geschäfte mit internationalen Konzernen, auch angesichts der Probleme mit russischem Treibstoff.

 

Das französische Ölmonopol TotalEnergies war denn auch anwesend. Mit diesem Geschäft straft Tshisekedi allerdings seine vollmundigen Sprüche auf der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow Lügen, als er den Kongo als „Lösungsland im Kampf gegen die Klimakrise“ pries. Tatsächlich beherbergt das Kongobecken mit seinen Torfwäldern eines der wertvollsten Ökosysteme der Erde, die 30 Gigatonnen CO2 speichern. Jetzt sind mindestens drei der Ölfelder direkt in diesen Torfwäldern geplant, neun überlappen sich mit Schutzzonen. Forscher schätzen, dass die geplanten Bohrungen bis zu 5,8 Milliarden Tonnen CO2 freisetzen.

 

Ein Verbrechen am Weltklima und der Zukunft der Menschheit! Das prangern sowohl internationale Umweltorganisationen an, als auch das Bündnis „Dynamique POLE“ aus zwölf kongolesischen Organisationen, die in allen Provinzen des Landes arbeiten. Die Ausschreibung widerspreche eigenen Landes-Umwelt-Gesetzen. Dass es für die Bevölkerung schwerlich eine „Win-Situation“ werde, zeigten Erfahrungen mit Öl- und Gasförderung in Moanda: Dort haben viele Bewohner massive Gesundheitsschäden durch die Emissionen und 95 Prozent sind arbeitslos!

 

Eine positive Entwicklung ist allerdings, dass sich auch im Kongo Menschen verstärkt zur Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft organisieren, was bisher oftmals durch den täglichen Überlebenskampf der Menschen in den Hintergrund gedrängt war.