Nachruf
„Lieutenant Uhura" - Enterprise-Darstellerin Nichelle Nichols ist gestorben
Nichelle Nichols ist am 30. Juli 2022 in Silver City, New Mexico, gestorben. Sie wurde 89 Jahre alt. Bekannt war sie vor allem aus der Serie "Raumschiff Enterprise" und insgesamt sechs "Star-Trek"-Filmen.
Mit ihrer Rolle bei „Raumschiff Enterprise“ begann sie auch ihren Lebensweg als Ikone der schwarzen Bürgerrechts- und Frauenbewegung in den USA. Dabei wollte sie eigentlich Musical-Star werden. Sie sang und tanzte seit sie ein kleines Mädchen war. Bei „Raumschiff Enterprise“ wollte sie nach der ersten Staffel aussteigen.
Kein anderer als Martin Luther King überzeugte sie davon, dass sie nicht aufhören dürfe, denn durch die Rolle würden Schwarze im Fernsehen zum ersten Mal so gesehen, wie es normal sein sollte: Als stark, klug, gebildet und des Respekts würdig. Sie sei ein Vorbild für Afro-Amerikanerinnen; sie müsse weiterhin die vierthöchste Offizierin der Enterprise spielen. Was dies bedeutet, kann man nur verstehen, wenn man sich zugleich vergegenwärtigt, das in den 1960er-Jahren im Süden der USA immer noch Rassentrennung herrschte.
Nichelle Nichols spielte danach weiter bei „Raumschiff Enterprise“ und nutze ihre Popularität auch im Kampf für mehr Rechte von Frauen und Minderheiten. Fast zehn Jahre war Nichols dann später - von 1977 bis 1987 - bei der NASA mit der Rekrutierung von Astronauten, vor allem aus ethnischen Minderheiten und unter Frauen, beschäftigt.
Ein Geheimnis des Erfolgs von „Raumschiff Enterprice“ bzw. „Star Trek“, wie die Serie im Original heißt, war und ist, das „Star Trek“ eine optimistische Zukunft darstellt (im Gegensatz zu vielen dystopischen Science-Fiction-Filmen und Serien), in der die Menschheit Krankheiten, Rassismus, Armut, Intoleranz und Krieg weitgehend überwunden hat. Die Hauptcharaktere erforschen die Galaxie, entdecken neue Welten und neue Zivilisationen, während sie zur Verbreitung von Frieden und Verständigung beitragen. Das ist es, was die Masse der Menschen auch in Wirklichkeit will!
Dies steht allerdings im krassen Gegensatz zu dem, was der Kapitalismus der Menschheit als Gesellschaftssystem bieten kann – Macht- und Profitstreben, Zerstörung der Natur, Krieg, Hunger und Elend, Unterdrückung der Frau und wieder verstärkten Rassismus.
Ohne den Sturz der kapitalistischen Staaten und der Errichtung sozialistischer Staaten werden Visionen, wie sie auch zum Teil bei „Star Trek“ zum Ausdruck kommen, nie Wirklichkeit werden.