Angeblicher Völkermord durch Stalin

Angeblicher Völkermord durch Stalin

Ukraine: Grünen-Vorsitzender wärmt antikommunistische Geschichtsfälschung wieder auf

Zur Verstärkung der psychologischen Kriegführung im Ukrainekrieg hat sich der Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour dafür ausgesprochen, die Hungersnot von 1932/33 in der Ukraine als von der damals sozialistischen Sowjetunion verübten Genozid (Völkermord) zu bezeichnen. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er: „Die Anerkennung dieses grausamen Verbrechens wäre ein wichtiges Signal der Empathie und des Geschichtsbewusstseins in Richtung der Menschen der Ukraine“ (1).

Von dk

Bewusste Geschichtsbetrachtung zeigt jedoch etwas völlig anderes: Die damalige Verschärfung des Klassenkampfes – von der  Stalinschen Führung als „zweite Revolution“ bezeichnet -  richtete sich in der gesamten Sowjetunion gegen die noch bestehende Ausbeuterklasse  auf dem Land, die Großbauern. Ihre wirtschaftliche Stärke und ihre Verfügungsgewalt über das Getreide wollten sie gegen die Arbeiter- und Bauernmacht und gegen die Entwicklung des Sozialismus einsetzen.

 

Durch ihre Sabotage, durch Zurückhaltung und Vernichtung von Getreidevorräten sowie durch Massenabschlachtung von Nutzvieh kam es in der Ukraine zu einer Hungersnot. Sie wurde durch eine vorhergehende Dürreperiode und grassierende Pflanzenkrankheiten, die die Ernte beeinträchtigten, noch verschärft. Die Enteignung der Großbauern und die Beseitigung ihrer wirtschaftlichen Macht wurde von den  breiten Massen der Bauern und der Landbevölkerung durchgeführt. Sie organisierten sich anschließend in Kollektivwirtschaften und hoben so die gesamte landwirtschaftliche Produktion auf eine neue Stufe. Diese Kollektivierung der Landwirtschaft war eine Grundbedingung für die sozialistische Industrialisierung und ermöglichte im Ergebnis das Bestehen der Sowjetunion im Abwehrkampf gegen den Überfall der Hitlerfaschisten im Zweiten Weltkrieg. Es gab in der komplizierten Situation auch bürokratische Fehler, wenn verschiedene Funktionäre die Freiwilligkeit des Zusammenschluss verletzten, was Wasser auf die Mühlen der Großbauern war.

 

Historisch waren es die Hitlerfaschisten, die als erste die Kollektivierung als „Kampf gegen die Bauern“ verleumdeten und die Schuld für die Hungersnot Stalin anlasteten. Im Kalten Krieg tat sich später der US-Historiker Robert Conquest mit der Neuauflage dieser Lügen hervor. Für den angeblichen Genozid in der Ukraine wurde in diesem Zusammenhang das Wort „Holodomor“ (in Anlehnung an Holocaust) erfunden. Es sollte die antikommunistische Theorie illustrieren, Stalin habe durch eine geplante Hungersnot die Ukraine in die Knie zwingen wollen.

Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems

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Mit interaktiven Anmerkungen

 

Bis 2010 waren 25 Staaten – allen voran die USA – der Forderung der reaktionären Regierung der Ukraine vom Jahr 2007 gefolgt, die damaligen Vorgänge offiziell als Völkermord zu bezeichnen. Das war bereits damals ein antikommunistisches Propagandamanöver vor dem Hintergrund der imperialistischen Rivalität mit Russland. Einen Monat nachdem die ukrainische Regierung den Antrag an die UNO gestellt hatte, ging die ROTE FAHNE ausführlich auf das Thema ein und stellte auch die Auseinandersetzung dar, die in dieser Zeit in der Ukraine selbst dazu stattfand: „Eines der am meisten betroffenen Gebiete war das von Charkow. Hier findet wie fast überall im Land eine Ausstellung zur Hungersnot statt. Doch weigert sich der Stadtrat, von ‚Genozid’ zu sprechen. ‚Im Gegenteil’, schreiben die Abgeordneten, ‚der Staat hat den Hungernden geholfen.’“ („Hungersnot in der Ukraine vor 75 Jahren – ‚Völkermord Stalins’?“, ROTE FAHNE 46/2007, S. 24–25)

 

In der heutigen Ukraine kann kein Stadtrat mehr den antikommunistischen Lügen widersprechen – das Selenskij- Regime unterdrückt jede demokratische Meinungsäußerung, die der geschichtlichen Wahrheit dienen würde! Es ist daher ein Hohn, wenn Politiker der Grünen wie Nouripour vom Krieg für Demokratie und Freiheit faseln. Begründen können sie das nur durch grobe und irreführende Geschichtsfälschungen!