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Tino Chrupalla und „die deutschen Interessen“

Am 17. Juli war der Parteivorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, im Sommerinterview der "ARD" zu sehen.

Von ro

Er kritisierte die westlichen Sanktionen gegen Russland, weil diese „deutschen Unternehmen und Bürgern am meisten schaden“. Treffend nannte er die Sanktionen einen „Wirtschaftskrieg“. Durchgängig betonte er dann, dass es um „deutsche Interessen“ gehen müsse.

 

Es lohnt sich genauer hinzuhören! Er tut so, als wären die „deutschen Interessen“ der AfD die der „kleinen Leute“. Zum bekannten Thema des massiven Personalmangels an deutschen Flughäfen bringt Chrupalla die Hartz-IV-Empfänger ins Spiel. Die Frage, ob er sie zwangsverpflichten will, verneint er nicht: „Ich bin der Meinung, dass jemand, der hier Sachbezüge, der hier Geld bekommt, auch was leisten muss.“ Im „deutschen Interesse“ der AfD und der Konzerne ist es also nicht, Lohndumping und miese Arbeitsbedingungen zu verändern, sondern den angeblich faulen Arbeitslosen Beine zu machen. So sozial ist die AfD!

 

Wenn das mal nicht im Interesse der deutschen Konzerne ist. Aber warum vertritt die AfD dann einen anderen Kurs als die Bundesregierung, die ja schließlich die Geschäfte der Monopole führt?

 

In der Broschüre „Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems“ heißt es: „Die maßgeblichen Kräfte des deutschen Monopolkapitals gaben ihre anfängliche Strategie – Begrenzung und schnellstmögliche Beendigung des Kriegs – auf und entschieden sich für die Unterstützung des verschärften Kriegskurses der USA und der NATO.“

 

So ein Kurswechsel verläuft nicht widerspruchslos und ein großer Teil die AfD versucht sich als Sprachrohr derjenigen Monopole zu profilieren, die auf eine engere Zusammenarbeit mit dem russischen Imperialismus setzen.

 

Für die Arbeiterklasse und die breiten Massen ist es keine Alternative, sich vor die eine oder andere Richtung der Monopolpolitik spannen zu lassen. Dazu die Broschüre: „Nur der proletarische Klassenstandpunkt hilft als Kompass, die mit viel Pathos verbreiteten chauvinistischen, sozialchauvinistischen und antikommunistischen Argumente zu durchschauen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.“