Betrieb und Gewerkschaft / Friedenskampf

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Siemens-Arbeiter – aktiv für den Weltfrieden werden!

Unter den Kollegen war und ist die Bestürzung über diese Eskalation groß - die meisten lehnen den Krieg ab.

Aus Kollegenzeitung "Elektropower"

Der ganze Krieg soll uns als Kampf der guten „freiheitlich-demokratischen" Ukraine gegen den bösen und verrückten Diktator Putin verkauft werden. Jeder, der sich gegen das Anheizen des Kriegs durch immer mehr Waffenlieferungen ausspricht, wird als Putin-Unterstützer abgestempelt! Die Ukraine ist allerdings alles andere als eine „freiheitliche Demokratie", sondern ein kapitalistisches Land, das real von einer Clique von Oligarchen und anderen Monopolen beherrscht wird, abhängig von den westlichen Imperialisten und strikt antikommunistisch ausgerichtet ist.

 

Arbeiterkämpfe werden unterdrückt; Streiks sind allgemein verboten; es herrscht eine 40- bis 60-Stunden-Woche. Alle regierungskritischen Parteien sollen unter dem Vorwand, „russlandfreundlich“ zu sein, verboten werden. Sämtliche Nachrichtensender wurden zu einem einzigen Staatssender zusammengelegt.

 

Real ist es doch so, dass sowohl NATO und EU auf der einen Seite, als auch Russland auf der anderen, die Kontrolle über die an Rohstoffen reiche Ukraine mit ihrer großen industriellen Infrastruktur erlangen wollen, um ihre Vorherrschaft in Europa durchzusetzen und auszubauen. Dem dient auch die seit Jahrzehnten betriebene Osterweiterung der NATO, die diesen Krieg mit provoziert hat.

 

Viele Kollegen fragen sich, wo das alles hinführen soll. Auf der ganzen Welt werden die Rüstungsausgaben massiv gesteigert, obwohl die NATO schon bisher zehnmal so viel Waffen hat wie Russland! Diese Entwicklung darf nicht unterschätzt werden, aber die Arbeiter der Welt stehen ihr auch nicht ohnmächtig gegenüber. In Italien traten Hafenarbeiter in den Streik, weil sie sich weigerten Waffenlieferungen zu verladen.

 

Es ist auch sehr zu begrüßen, dass sich Betriebsräte von Infineon auf der Betriebsversammlung im März klar gegen diesen Krieg gestellt haben - in Flugblättern und mit Reden. Es ist zu begrüßen, dass sie sich für die sofortige Beendigung dieses Gemetzels, für die Solidarität und Unterstützung für die ukrainischen Flüchtlinge und zur Unterstützung aller Kriegsgegner aussprachen. „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter."

 

Denn die Lasten dieses Kriegs werden nun über die Inflation auf unsere Rücken abgewälzt. Die Siemens-Belegschaft ist eine internationale Belegschaft, mit Werken in aller Herren Länder der Welt. Unsere russischen Kollegen fliegen jetzt raus, weil der Siemens-Konzern sich aus Russland verabschiedet, während 2015 noch Gasturbinen auf die schon besetzte Krim geliefert wurden.

 

Die Kollegen haben diesen Krieg aber nicht zu verantworten! Das zeigt: Weltweit sind die Arbeiter und Massen die Leidtragenden der aggressiven Kriegspolitik und weltweit müssen sie sich dagegen wehren. Nur die internationale Arbeitereinheit kann einen Dritten Weltkrieg verhindern!