Bunte Truppe bei sonntäglichen Studienfreuden

Die Kreisleitung Gelsenkirchen der MLPD hatte eingeladen und freute sich auch über Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bottrop, Duisburg und sogar aus Köln und Leverkusen. Gefragt: „Was treibt euch bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag hierher?“ meinte ein REBELL: „Ich will lernen, wie wir für die Mitarbeit in unserer Widerstandsgruppe überzeugen können.“

Ein älterer Arbeiter berichtete von Diskussionen mit Kollegen darüber, dass Wladimir Putin oft als Wahnsinniger beurteilt wird – und dass er zu Beginn des Kriegs auch für Waffenlieferungen gewesen sei. Eine Kollegin will das gemeinsame Studium nutzen, um mit Ängsten vor einem Dritten Weltkrieg fertigzuwerden und um ihren proletarischen Klassenstandpunkt zu stärken. Wir diskutierten, dass keiner von uns eine solche Situation der beschleunigten Destabilisierung des imperialistischen Weltsystems bisher erlebt hat; dass wir uns – gegen die Beeinflussung durch die bürgerlichen Medien - selbst tiefgehend Klarheit darüber verschaffen müssen, warum wir von einer offenen Weltkrise sprechen, in der es in der jetzigen Phase nur die zwei Optionen gibt: Ausbruch des Dritten Weltkriegs oder die internationale sozialistische Revolution.

Das fordert jeden dazu heraus, sich selbst zu verändern. Nachdem wir zusammen das Inhaltsverzeichnis gelesen hatten, um uns einen Gesamtüberblick zu verschaffen und um uns die Dialektik darin bewusst zu machen, besprachen wir, wer die Broschüre zum ersten Mal liest, wer sie schon kennt, wer welche Erfahrungen beim Studieren mit einem Konspekt hat und welche unterschiedlichen Arten von Konspekten es gibt. Dann bildeten wir eine Gruppe, die gemeinsam las und diskutierte, während andere selbständig den Text studierten.

In der „Lesegruppe“ entschieden sich die Teilnehmer für die Abschnitte sieben und acht und diskutierten u. a. Intensiv darüber, was die offene Weltkrise von den schon früher bestehenden Krisen und Kriegen unterscheidet. Anhand der elf Merkmale der neuen Ausgangslage klärten wir, dass die Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems mit dem Ukraine-Krieg und der akuten Weltkriegsgefahr kulminiert und – entgegen der bürgerlichen Medienpropaganda – die Herrschenden diese Situation eben nicht im Griff haben! Wir klärten auch, dass jetzt die Zeit reif dafür ist, mit den Leuten über die Notwendigkeit des aktiven Widerstands gegen die Weltkriegsgefahr in engster Einheit mit dem Kampf um den Sozialismus zu diskutieren und sie in den Widerstandsgruppen, in der MLPD, dem REBELL oder den Selbstorganisationen zu organisieren.

In der Situation muss sich jeder entscheiden, wo er steht und er muss sich verändern. In einer gemeinsamen Auswertungsrunde sind wir uns einig darüber geworden, dass solche Angebote zum gemeinsamen Studieren richtig gut sind; das sie das Selbstbewusstsein, durchblicken zu können und den Stolz auf die ideologisch-politische Linie der MLPD stärken. Klar wurde aber auch, dass sich jeder ernsthaft ans Studium dranbegeben kann und muss! Das alles hat auch noch richtig Spaß gemacht!