Daimler / EVOBus Mannheim
Die Schließungspläne vom Rohbau müssen vom Tisch – ohne Wenn und Aber!
Der folgende Artikel stammt aus einer Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung „Die Stoßstange“, die am 11. Juli erschienen ist.
Die Monopole gehen immer stärker zur offenen Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die Belegschaften über. Es beleben sich kämpferische Aktivitäten: Warnstreiks und Demonstrationen der Hafenarbeiter, kämpfende Beschäftigte an sechs Unikliniken in NRW, tumultartige Zustände auf der Betriebsversammlung bei Ford in Saarlouis nach Bekanntgabe der Schließung, Demonstration und Blockade einer Autobahnauffahrt und natürlich die selbstständige Arbeitsniederlegung bei EVO Mannheim letzte Woche.
„Selbstständiger Streik gefährdet die Verhandlungen – oder ist der einzig richtige Weg“
Selbständiger Streik ist das richtige Signal, wie wir Arbeiter gegen Werksschließungen, Entlassungen, Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten vorgehen müssen. Wenn wir eine Kriegserklärung bekommen, dass 1000 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen, warum sollen wir dann erst mal in Verhandlungen treten? Eine solche Ansage verdient die richtige Antwort! Es sind Streiks, die den Kapitalisten in Angst und Schrecken versetzt. Weil hier die Arbeiter das Heft in der Hand haben; weil Streiks die Ruhe stören; weil hier eine Kraft deutlich wird, die sonst oftmals im Verborgenen liegt und nicht zuletzt, weil im Streik nichts produziert wird, also der Profit nicht wachsen kann.
Ein offener Angriff auf die Belegschaft muss auch offensiv beantwortet werden!
Der einzige, der hier Arbeitsplätze gefährdet, ist die Geschäftsleitung! Welche Basis und Legitimation gibt es heute für Verhandlungen? Was soll dabei herauskommen? Die Vernichtung von 500 Arbeitsplätzen? Der Abbau von Arbeitsplätzen durch Abfindungsprogramme? Auch jeder „Sozialplan“ führt nur dazu, dass der Jugend diese Arbeitsplätze fehlen und dass das Mannheimer Werk scheibchenweise zerschlagen wird.
Gewerkschaftlicher und selbstständiger Kampf
Die Gewerkschaften führen nur ökonomische Streiks, zur Verbesserung von Lohn- und Arbeitsbedingungen, Arbeitszeit, Urlaub usw., soweit sie Tariffragen berühren. Wer gegen die Schließung des Rohbaus und die Vernichtung von 1000 Arbeitsplätzen kämpfen will, der darf sich nicht auf den gewerkschaftlichen Rahmen beschränken, ihn aber auch nicht ablehnen. Wenn reformistische Gewerkschaftsführer einen Streik vermeiden wollen und auf einen faulen Kompromiss durch Verhandlungen abzielen, dann müssen sich die gewerkschaftlich organisierten Kollegen wehren! Wir fordern den vollen Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft!
Für eine IG Metall als Kampforganisation einzutreten, heißt auch: Kein Blatt vor den Mund nehmen, im Kampf gegen Co-Management, Klassenzusammenarbeitspolitik und antikommunistische Hetze.