Schweiz
Frauenpower im Vorfeld der Weltfrauenkonferenz
„Hände weg von unseren Renten!“ Mehr als 40.000 Frauen rufen: „Nein! No! Non! Von Lausanne bis Zürich, von Vallee de Joux bis Luzern über die Alpen runter nach Lugano.“ Das war am 14. Juni, dem Frauenstreiktag 2022!
Erst vor 50 Jahren erhielten die Schweizer Frauen ihr Stimmrecht. Mit der geplanten Rentenreform AHV 21 sollen Frauen bis 65 arbeiten. Auch beim Recht auf Schwangerschaftsabbruch soll es zurück gehen. In Lausanne zeigten die Frauen „dreckige Wäsche!“ Gegen die konkrete Aufrüstung verlangen sie „Geld für Elternzeit!“ Dazu verdienen die Frauen - wie auch in Deutschland - so oder so im Schnitt 20 bis 25 Prozent weniger Lohn als Männer im gleichen Job. Viele arbeiten in Teilzeit. Sie können gar nicht mehr anders, weil sie zusätzlich noch für die Pflege der Eltern und Kinder ausgebeutet werden. Jetzt soll gar noch ein Jahr länger gearbeitet werden. Nicht mit uns! „Immer no hässig! /Fière et en colère!/ Still angry!“ - steht auf den Transparenten.
Das Frauenbewusstsein in der Schweiz ist stark gewachsen. Am Internationalen Frauentag gingen 50.000 Frauen für ihre Rechte auf die Straße, darunter zahlreiche Migrantinnen aus vielen Ländern weltweit! Für 2023 wird jetzt schon für einen erneuten großen Frauenstreiktag mobilisiert. Aber nicht nur das. Immer mehr Frauen an der Basis und in den Gewerkschaften überlegen sich eine Teilnahme an der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunis zur Koordinierung und praktischen Zusammenarbeit der weltweiten kämpferischen Frauenbewegung: Für den Weltfrieden, für ein solidarisches Zusammenleben und für internationale Solidarität! „Unsere Vision ist eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, wo die Befreiung der Frau Wirklichkeit wird!“, heißt es im Aufruf dazu (Mehr dazu hier).