USA: Angriff auf das Recht zum Schwangerschaftsabbruch

USA: Angriff auf das Recht zum Schwangerschaftsabbruch

Dammbruch der Rechtsentwicklung in den USA

Am Freitag fiel eine weitgehende reaktionäre Entscheidung der amerikanischen Justiz zum Thema Schwangerschaftsabbruch.

Korrespondenz aus Paris
Dammbruch der Rechtsentwicklung in den USA
Demonstration gestern in Paris. Auf den Schildern steht "Abtreibung ist ein Recht"

Der reaktionäre Oberste Gerichtshof der USA begrub das Urteil "Roe vs. Wade", das seit fast einem halben Jahrhundert das Recht der Amerikanerinnen auf Schwangerschaftsabbruch garantierte, aber von der religiösen Rechten und anderen Ultrareaktionären nie akzeptiert worden war. Die Folge: Jedem Bundesstaat steht es nun frei, Abtreibungen zu verbieten und es wird erwartet, dass über die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten das Abtreibungsrecht verschärfen werden.

 

Dies ist eine historische Entscheidung, nachdem 49 Jahre lang die Freiheit für Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollten, bereits immer wieder von rechten Bundesstaaten attackiert worden war. Die Ernennung reaktionärer oberster Richter durch Donald Trump bereitete diese Entscheidung vor und lässt weitere Angriffe - nicht nur auf Frauen - erwarten.

 

Während der ehemalige republikanische Vizepräsident der Vereinigten Staaten, Mike Pence, die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs begrüßte, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch "auf den Müllhaufen der Geschichte" zu werfen, löste das Urteil eine weltweite Welle der Empörung aus. Überall gingen Frauen und Männer auf die Straße. In Paris dabei: das nationale Bündnis für Frauenrechte, darunter auch Delegierte und Teilnehmerinnen der 3. Weltkonferenz der Basisfrauen in Tunis im Herbst. Eine weitere Demonstration wird für nächsten Samstag vorbereitet, an der wir sicht- und hörbar teilnehmen und auch für die Weltkonferenz werben werden. Hoch die internationale Solidarität!