Italien
Streik bei Stellantis gegen unmenschliche Arbeitsbedingung
Bei Stellantis (ehemals FIAT-Werke) hat die Belegschaft am 27. Mai gegen unmenschliche Arbeitsbedingung gestreikt.
Seit Tagen klagten Arbeiter über große Müdigkeit durch die übermäßige Sommerhitze. Die Kühlsysteme waren ausgeschaltet und das Arbeitstempo hatte nicht nachgelassen. Einige Kollegen wurden sogar ohnmächtig.
Etwas beginnt zu knarren im fragilen sozialen Frieden der Stellantis-Unternehmen in den Werken Pomigliano, Melfi und Mirafiori in Italien. Tausende von Arbeitern sind gezwungen, in einem unhaltbaren Rhythmus - weniger als eine Minute pro Arbeitsgang, bei einer solchen Hitze in Sizilien - zu arbeiten.
Die Arbeiter in Pomigliano reagierten in der Zentralschicht auf diese unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Sie hielten zuerst das Band an und riefen dann den von Fiom ausgerufenen Streik aus. Dann verließen die Montagebänder, um sich dem Protestmarsch in der Fabrik anzuschließen.
Nach Pomigliano wurde am Samstagabend in Melfi in der Basilicata nach einem Produktionsstillstand aufgrund technischer Probleme die Klimaanlage abgeschaltet. Danach wurde das Produktionstempo drastisch erhöht, um die Produktion von 450 Autos zu erreichen.
In Melfi gab es keinen Streik, aber ein Arbeiter erzählte in einem Interview mit der Zeitung Basilicata von den Arbeitsbedingungen im Werk San Nicola di Melfi: Die reduzierte Belegschaft; die beschleunigten Zeiten; die durch die Herzinfarkt-Hitze verschlimmerte Müdigkeit; Mangel an Gewerkschaftsvertretern; die Wut und Unterdrückung derjenigen, die jetzt für ein paar Tage im Monat arbeiten, dann entlassen werden und zumindest für den Moment, das Unmögliche ertragen müssen.
In den vergangenen Jahren, als die Situation unerträglich war, hielten die Arbeiter aus Sicherheitsgründen die Bänder an und hatten sogar - in einer Abteilung, in der es keine Klimaanlage gab - jede Stunde eine Pause von 15 Minuten; und das alles dank der Anwesenheit kämpferischer Arbeiter.
Aus den bisherigen Erkenntnissen geht hervor, dass der „Stellantis-Produktionsweg“ darin besteht, mit weniger Arbeitern mehr zu produzieren, die Kosten zu senken und die Gewinne und die Ausbeutung der Arbeiter zu steigern.
Wenn dies die Bedingungen sind, können wir nur auf eine Wiederaufnahme der Kämpfe und der Solidarität hoffen, um eine Rückkehr zu den Arbeitsbedingungen des 19. Jahrhunderts zu vermeiden, wie es bereits geschieht meinte ein Kollege.
Die aktuelle Situation in Italien unter der Hitze ist besorniserregend:
- Italien droht der Notstand - das Land leidet unter biblischer Dürre!
- Wegen extremer Trockenheit drohen in Norditalien massive Ernteausfälle!
- 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei beschließen Wasserrationierung!
- Der Fluss Po hat so wenig Wasser, wie noch nie. Erste Kraftwerke werden vom Netz genommen!