Saarland
Gruß aus Schilda – Verkehrspolitik Saarbrücken
Angesichts der Saarbrücker Verkehrspolitik kann man sich des Vergleichs mit dem Ideenreichtum Schildas, der Heimatstadt der Schildbürger, nicht entziehen. So meldete sich eines Tages der Kaiser zum Besuch des Städtchens an und im Hin und Her der Frage, welcher Art die Bürger ihrem Kaiser entgegentreten sollten, hatte dieser verlauten lassen: „Halb zu Fuß und halb zu Pferd“; gemeint war: Wer kein Pferd hat, komme zu Fuß. Die Schildbürger schlossen nach tiefen Überlegungen, es sei verlangt, hoch zu Ross zu erscheinen. Leider fanden sich bei weitem zu wenig Gäule am Ort. Da hatten die Schildaer die erlösende Idee: Sie sägten sich hölzerne Steckenpferde und konnten dem Kaiser würdig entgegenreiten. Sie lösten ihr Verkehrsproblem auf ihre Weise. Zum Dank gewährte der Kaiser ihnen Narrenfreiheit.
Nachdem es ähnlich, wie unsere Schildbürger, die Monopolpolitiker im Saarbrücker Rathaus in 25 Jahren nicht fertig gebracht haben, auch nur eine weitere Saarbahnlinie (es gibt nur eine) einzurichten – böse Zungen vermuten zum Gefallen der Könige der Autoindustrie – ist das Aufstellen von Blitzern aktuell wichtigste Verkehrspolitik. Wobei die damit eingenommenen Millionen nicht der Verkehrspolitik, sondern im Amt sitzenden sorgsamen Beobachtern eines ordentlichen Autoverkehrs zu Gute kommen sollen.
Ein anderes Verkehrsproblem „Stadtautobahn“ suchten unsere einfallsreichen Einfältigen aus Rathaus und diesmal auch nahem Landtag mit der Methode „Fata Morgana“ - Stadtmitte am Fluss – zu lösen, (eine horrend teure Übertunnelung der parallel zur Saar laufenden Stadtautobahn). Leider wenig nachhaltig. Man konnte nichts davon sehen.
Da wurden sie bezüglich des Fahrradwesens eines neuen Verfahrens findig fündig: Farbe: Wir malen einfach die Straßen an – und sei es eines ganzen (Nauwieser) Viertels. Da sieht man wenigstens unser rastloses Tun – und es kostet keine Radwegbauarbeiten. Eine gewisse Verzweiflung ausdrückend, dass sie an nicht wenigen Stellen die göttliche Eingabe verließ, endet ob der Fahrbahnenge mancher gemalte Radweg dort, wo im Konkurrenzkampf um die Straße mit dem Sattelzug die arme Radlerin bzw. de arme Radler zu enden droht: Im Nirwana.
Indes hätten wir, die Verkehrspolitik-Betroffenen, einige Vorschläge, derartigen noch verbliebenen Mängeln zu begegnen: Malt Schilder! Das würde auch eurem Namen „Schildbürger“ zur Ehre gereichen; z. B.: „Vorsicht - Nirwana“, oder für den Radweg am Meerwiesertalweg zur Uni: „Vorsicht Radfahrer-Fußgänger-Gemenge“, „Vorsicht Engpass – 1 m“, „Achtung holprige, aufgebrochene Wegstrecke“, „Radfahrer: Nicht bremsen – Rollsplithaufen“ (Haltestelle Waldhaus).
Nach unbestätigten Meldungen soll der Wertstoffhof „Holzbrunnen“ vom Rathaus angewiesen worden sein, eine Werkstatt zur Verarbeitung von Restholz zu Steckenpferden einzurichten, mit denen alle Saarbrücker zu versorgen seien, um der Verkehrsprobleme Herr zu werden, und damit endlich das Gemecker aufhört.