Brasilien
Journalist Dom Philips und Indigenen-Experte Bruno Pereira ermordet aufgefunden
Letzte Woche berichtete Rote Fahne News unter der Überschrift "Mord im Regenwald?", dass der Indigenen-Experte Bruno Araujo Pereira und der britische Journalist Dom Philips in Brasilien vermisst wurden. Erst Tage nach ihrem Verschwinden wurde die Suche eingeleitet.
Hier der Link zu dem Artikel "Mord im Regenwald?"
Seit Mittwoch ist es traurige Gewissheit: Die beiden engagierten Umweltkämpfer wurden im westbrasilianischen Amazonasgebiet ermordet. Zwei Fischwilderer gestanden, die beiden erschossen, zerstückelt, verbrannt und verscharrt zu haben. Am Mittwochabend meldeten die Medien, dass die Leichenteile gefunden wurden. In dem zweitgrößten Indigenen-Schutzgebiet treiben illegale Holzhändler, Goldsucher und Wilderer ihre kriminellen Geschäfte, die allesamt mit der Drogenmafia verbunden sind.
Es handelt sich keineswegs um ein Verbrechen von Einzeltätern. Angehörige der lokalen Indigenen-Organisation Unijava erklärten, dass es Hintermänner gibt, und diese verfolgt werden müssen. Ein Bandenhäuptling und in der Region bekannter Drogenhändler habe ein Kopfgeld auf den ermordeten Indigenen-Experten ausgesetzt.
Der faschistische Regierungschef Jair Bolsonaro stellt sich mehr oder weniger offen hinter den Mord, in dem er vor der Auffindung der Ermordeten erklärte, diese seien selbst schuld, wenn sie in ein solches Gebiet gehen. Im Juli 2019 hatte Dom Philips den Präsidenten bei einem Frühstück mit der Auslandspresse sichtlich verärgert. Auf die Frage, was Brasilien gegen die illegale Abholzung unternehmen werde, rastete dieser aus: „Zuerst einmal müssen Sie verstehen, dass Amazonien uns gehört und nicht Ihnen.“ Danach nahmen die (Mord)-Drohungen gegen ihn und Pereira im Netz zu.