„Extraschicht“

„Extraschicht“

Freizeit-Tipp fürs Ruhrgebiet

Am Samstag, den 25. Juni, findet im Ruhrgebiet nach zwei Corona-Jahren Pause wieder die „Extraschicht“ mit 43 Veranstaltungen in 23 Städten statt.

Von wr

Die Spielorte sind oft legendäre Industrieanlagen des still gelegten Steinkohlebergbaus, Parkanlagen und Museen. Ab 17 Uhr über 8 Stunden bis tief in die Nacht gibt es verschiedene Events, Musik, Theater, Führungen und Feuerwerk. Kostenlose Shuttlebusse ermöglichen den laufenden Wechsel zwischen verschiedenen Standorten.

 

Für die Kumpel ist die Extraschicht ein zweischneidiges Erlebnis.

 

Zum Einen weckt sie Erinnerungen an die Zeit der gemeinsamen Arbeit über und unter Tage, den Zusammenhalt in den Kolonien und die gemeinsamen Kämpfe, die sie durchgefochten haben.

 

Zum Anderen kann sie aber nicht über die Vernichtung von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen hinwegtäuschen. Ihr ehemals hartes Arbeitsleben verschwindet hinter dem ganzen Rummel, der unter anderem von der RAG-Stiftung und RAG-Immobilien getragen wird. Immerhin Tochtergesellschaften jener Ruhrkohle AG (RAG), die eine Politik der verbrannten Erde betreibt: mit Giftmüll unter Tage, Flutung der Zechen, Deputatklau, Nichtanerkennung von Berufskrankheiten durch die Arbeit unter Tage und so manchem mehr.

 

Man kann sich den Tag trotzdem vormerken und gemeinsam auf Erlebnistour gehen. In dem Sinne stärkt das auch den Zusammenhalt, wie ihn die Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ mit ihrer Freizeit- und Kulturarbeit seit über zwei Jahrzehnten pflegt. Über die Aktivitäten von „Kumpel für AUF“ - vor allem ihrer Vorbereitung der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz im nächsten Jahr - informiert die Homepage www.minersconference.org