Brasilien
Mord im Regenwald?
Der Indigenen-Experte Bruno Araujo Pereira und der britische Journalist Dom Philips werden in Brasilien vermisst.
Erst fünf Tage nach ihrem Verschwinden leitete die faschistoide Bolsonaro-Regierung aufgrund des Drucks der Öffentlichkeit die Suche nach ihnen ein. Sie waren in dem Indigenenreservat Vale do Javair, dem zweitgrößten in Brasilien, unterwegs. Pereira war lange Zeit Vertreter der Indigenen bei der Indigenenbehörde in der Region. Er ist aus Protest gegen die Politik Bolsonaros zurückgetreten und unterstützt die Indigenenwächter, die versuchen, die Region gegen das Eindringen von illegalen Fischern, Goldsuchern und Drogenschmugglern zu schützen.
Der Journalist Dom Philips ist ein Kenner des Regenwaldes. Er interviewte die Bewohner über die Invasionen und plante, ein Buch herauszugeben. Zwei Tage vor ihrem Verschwinden wurden die beiden von Fischwilderern mit Waffen bedroht und hatten das gefilmt. Es liegt nahe, dass sie ermordet oder entführt wurden. Es gibt engste Verbindungen von Mafia, Kapital und Politikern. Sie schrecken immer weniger davor zurück, im Regenwald Umweltschützer, Landbesetzer, Gewerkschafter und Indigenenvertreter zu ermorden. Brasilien verzeichnet hinter Kolumbien, Mexiko und den Philippinen die meisten Morde an Umwelt- und anderen Aktivisten.