Coburg

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Streik bei Brose in Holzgerlingen

Das folgende Flugblatt wurde von der MLPD Coburg an die Kolleginnen und Kollegen bei Brose verteilt:

Am Freitag, den 6. Mai, streikte eine von drei Schichten mit 40 Kolleginnen und Kollegen zwei Stunden lang für die Aufnahme in den Tarifvertrag der IG Metall. Die Kolleginnen und Kollegen hatten die Unterstützung der zwei anderen Schichten. Die Belegschaft ist zu 80 Prozent in der EG Metall organisiert. Zum 1. April diesen Jahres gab es zum ersten Mal seit fünf Jahren eine betriebliche Lohnerhöhung von 6 Prozent. … Die Meinung eines Kollegen dazu ist die, dass man die Erhöhung gerne nehmen würde, aber den Tarifvertrag ließe man sich nicht „abkaufen“.

Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!

Wenn man sich gegenwärtig mit Kolleginnen und Kollegen unterhält, spürt man viele Fragezeichen angesichts zunehmender krisenhafter Entwicklungen. Der Krieg in der Ukraine, bei dem man nicht weiß, wo das hinführt. Gibt es einen Atomkrieg, oder: Wie geht es weiter mit den Lieferketten und der sprunghaft steigenden Inflation?

 

Es sind Dinge eingetreten, die wir bisher noch nicht kannten. … (Die Grünen, Anm. d. Red.) sind sich nicht zu schade, bei der Beschaffung von Gas einen Despoten (Putin) durch andere - nämlich die Scheichs von Katar – zu ersetzen und unsere natürlichen Lebensgrundlagen mit Fracking-Gas weiter zu zerstören. Sollen wir uns diesem Kurs unterordnen, oder offensiv für unsere Interessen, um eine Zukunft ohne Ausbeutung, Krieg und Unterdrückung kämpfen?

 

Wir sind in dieser Situation keineswegs ohnmächtig. Bei Brose in Herrenberg und Holzgerlingen werden modulare Türsysteme für Daimler in Sindelfingen produziert. Die Produktion und Auslieferung der Türsysteme erfolgt im gleichen Takt wie die Fahrzeugproduktion. Vier Stunden nach Eingang der Bestellung von Mercedes-Benz in Sindelfingen erfolgt die Bereitstellung der Türsysteme am Endmontageband. Damit haben wir Arbeiter und Angestellten zur Durchsetzung unserer mehr als berechtigten Lebensinteressen eine starke Waffe in der Hand. Angesichts der für Arbeiterhaushalte realen Inflation von 13 Prozent ist die Forderung nach Anbindung an den Tarifvertrag der IG Metall mehr als berechtigt, auch zur Überwindung der Spaltung zwischen den Belegschaften. Warum sollen die Arbeiter bei den Zulieferern weniger verdienen, als die am Band in Sindelfingen? Sogar ein Lohnnachschlag, wie ihn die MLPD-Betriebsgruppen im Daimler-Konzern fordern, ist angesichts der Inflation eine berechtigte Forderung. Vergessen wir nicht: Auch bei uns in Coburg ist Brose aus den Tarifvertrag ausgestiegen. Machen wir unsere eigene Rechnung auf. Kämpfen wir um einheitliche Tarifverträge und gegen die Spaltung!

  • Stärken wir die IG Metall nicht als Co-Manager sondern als Kampforganisation!
  • Helft mit beim Aufbau der Internationalen Automobilarbeiterkoordination!
  • Stärken wir den Kolleginnen und Kollegen in Holzgerlingen den Rücken!...

 

Hier gibt es das komplette Flugblatt