PAG Varel
Widerstand gegen Weltkriegsgefahr – Diskussionen vor dem Betrieb
Wir verteilen das Kampfprogramm der MLPD „Aktiver Widerstand gegen einen 3. Weltkrieg“ und sprechen die Kollegen an: „Es geht um die Weltkriegsgefahr“
Einige sehen das nicht so: „So weit werden sie es nicht kommen lassen.“ Und „Politiker müssen Bündnisse knüpfen, alle Seiten einbeziehen, für ein friedliches Miteinander eintreten.“ Aber das tun die bürgerlichen Politiker nicht! Schon der Militärwissenschaftler Clausewitz sagte: „Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Und die Politik der NATO war in den letzten 20 Jahren die Ausweitung ihres Machtgebiets bis direkt an die Grenzen Russlands. Die Unterstützung der Ukraine mit Waffen setzt diese Politik fort.
Und nicht nur die NATO – auch die Türkei will Führungsmacht in ihrer Region sein und betreibt eine imperialistische Politik vor allem gegenüber den Kurden. Und China will neben den USA Supermacht werden, wirtschaftlich, politisch und bald auch militärisch. Diese imperialistische Politik kann nur durch eine neue weltweite Friedensbewegung gestoppt werden.
Ein anderer: „Ich sehe die Kriegsgefahr und dass wir Kleinen dafür bezahlen sollen. Aber da kannst Du nichts machen.“ Doch sie brauchen dafür einen Rückhalt in der Bevölkerung. Wenn klar wird, dass die breite Mehrheit gegen den Krieg ist und eine starke Friedensbewegung entsteht, können sie von ihren Plänen abgehalten werden.
Andere Kollegen stimmen uns zu, dass der Krieg beendet werden muss und Russland sich aus der Ukraine zurückziehen soll. Ebenso befürworten sie einen Rückzug der NATO von der russischen Grenze. Auch sind sie dagegen, dass die Kriegslasten uns Arbeitern aufgebürdet werden. „Der Kampf um Lohnnachschlag gehört dazu – wir bezahlen nicht für die Aufrüstung.“
Aber was heißt das für einen persönlich? „Es ist richtig, sich an die Jugend zu wenden. Aber ich? Bin ich nicht zu alt dafür?“ Gerade hier ist die Einheit von Jung und Alt ein Trumpf! Bei einem Kollegen trifft unsere Alternative „Dritter Weltkrieg oder Revolution zum Sturz des Imperialismus“ auf offene Ohren. Aber in unsere Mitmachliste eintragen will er sich noch nicht, will vor dem Tor mit uns im Gespräch bleiben.
Gleichzeitig gratulierten wir den Kollegen zu ihrer Entscheidung, als PAG Varel im Airbus-Konzern zu bleiben. Viele der Kollegen reagierten erfreut darauf. Man merkte bei etlichen den Stolz, damit das Ziel der Kämpfe im letzten Jahr durchgesetzt zu haben entgegen den Bestrebungen des Managements von Airbus und PAG, aber auch der Spitzen von IG Metall und Betriebsrat, die den Standort Varel verkaufen wollten. Ein Kollege bedankte sich ausdrücklich für das Gespräch: „Wir konnten uns nicht gegenseitig überzeugen, aber es war ein gutes Gespräch auf hohem Niveau.“