Pressemitteilung der Umweltgewerkschaft Göttingen

Pressemitteilung der Umweltgewerkschaft Göttingen

Greenswashing-Projekt „Biowärmezentrum“ gescheitert

Im Jahr 2019 wurde von den Stadtwerken Göttingen das sogenannte „Biowärmezentrum“ in Betrieb genommen. Durch Verbrennung von 16.000 Tonnen Holz pro Jahr soll es einen erheblichen Anteil an der gesamten Fernwärmeversorgung in Göttingen abdecken. Jeweils die Hälfte der Wärme sollte aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln und die andere Hälfte mittels „Holzvergasung“ gewonnen werden.

Die Kritiken der Umweltgewerkschaft, dass „Holzverbrennung im großen Stil konträr zu Klimaschutz ist“ wurden in den Wind geschlagen: Schon heute wird mehr als die Hälfte des in Deutschland genutzten Holzes importiert. Der Druck auf maximale Holzerträge in Monokultur-Wirtschaftswäldern steigt, die Bindung von Kohlenstoff im Wald und in Baustoffen wird verringert und die Nährstoffe werden zu giftiger Asche verwandelt. Sie müssen als Sondermüll gelagert werden.

 

Unsere Alternativvorschläge für eine saubere erneuerbare Wärmeversorgung in Göttingen – die dezentrale Nutzung ausschließlich erneuerbarer Energien und ein Nahwärmenetz wurden ignoriert, weil sie „nicht genügend gewinnträchtig“ seien, so die Stadtwerke Göttingen.

 

Bei einer Betriebsbesichtigung des „Biowärmezentrums“ im Sommer 2021 durch die Umweltgewerkschaft flog auf, dass der angeblich innovative Holzvergaser nun gar nicht mehr errichtet werden soll. Das nahm die Umweltgewerkschaft zum Anlass, eine kritische Anfrage an die Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen, Frau Broistedt (SPD), zu richten. In unserem Brief vom 24. Januar 22 wird erheblicher Klärungsbedarf zum Genehmigungsverfahren festgestellt, da „das Genehmigungsverfahren unter unzutreffenden Voraussetzungen abgelaufen“ ist. Frau Broistedt antwortete in einem Brief vom 15. Februar: „Die diesbezüglichen Annahmen ihres Vereins treffen nicht zu. Die Firma Boson Energy beabsichtigt weiterhin, noch in diesem Jahr eine Holzvergaseranlage im Biowärmezentrum zu errichten.“ Das ist eindeutig falsch. Unsere Sichtung von Unterlagen im Gewerbeaufsichtsamt der Stadt Göttingen Umweltgewerkschaft ergab, dass bereits im Juli 2021 ein Erdgas-Blockheizkraftwerk in den Räumen des sogenannten „Biowärmezentrums“ genehmigt wurde – also klimaschädigende und teure fossile Energie. ...

 

Hier gibt es die komplette Pressemitteilung