Solidarität mit griechischen Erdölarbeitern
Gegen Entlassungen und für Umweltschutz
Kavala Oil, das dem in London ansässigen Konzern Energean gehört, besitzt und betreibt das einzige Ölfeld in Griechenland. Im April 2021 kündigte Energean ein Umstrukturierungsprogramm an, das zu massiven Entlassungen führt, um festangestellte Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung durch ungelernte Auftragnehmer zu ersetzen. Energean kündigte außerdem Kürzungen bei den Löhnen und Sozialleistungen in Höhe von 6 Millionen Euro an. Und das, obwohl das Unternehmen von der Europäischen Union Mittel zur Entschädigung für die Folgen der Covid19-Pandemie in Höhe von 100 Millionen Euro erhalten hat.
Im Dezember 2021 stellte sich der griechische Staat auf die Seite des Konzerns und schickte die Bereitschaftspolizei, um die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten anzugreifen. Viele waren in der Anlage geblieben, um ihre Arbeitsplätze zu verteidigen. Die Polizei setzte in einer Ölanlage gefährliche Blendgranaten ein - eine der Granaten traf eine Stromleitung und verursachte einen Stromausfall auf dem Gelände. 17 Arbeiter wurden verhaftet.
Im Januar 2022 legten die Beschäftigten die Arbeit nieder, um gegen die unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens und gegen Massenentlassungen zu protestieren. Inzwischen entwickelt sich eine breite Solidarität.
Britische Ölarbeiter solidarisch
Die Kolleginnen und Kollegen des Energean-Konzerns in Großbritannien solidarisieren sich mit ihre Kollegen und schreiben in ihre Solidaritätserklärung: „Wir sind solidarisch mit den Arbeitern von Kavala Oil und rufen alle Arbeiter und Umweltaktivisten auf, ihren Kampf zu unterstützen! Wir fordern die Wiedereinstellung der 185 unrechtmäßig entlassenen Facharbeiter mit langjähriger Erfahrung, um den sicheren Betrieb der Anlagen von Kavala Oil zu gewährleisten.
Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist notwendig, wenn wir die Klimakrise aufhalten wollen. Aber es muss ein gerechter Übergang sein, ... bei dem die Arbeitsplätze durch Ausbildung und Umschulung erhalten bleiben, wo dies notwendig ist. ... Energean selbst gibt zu, dass es die Ölförderung erst dann einstellen wird, wenn sie nicht mehr rentabel ist.
Die Entlassung von 185 erfahrenen Mitarbeitern mit langjähriger Erfahrung ... trägt nicht zum Schutz der Umwelt bei und schafft im Gegenteil nur weitere Risiken. Diese Entlassungen dienen nur den Interessen der Bosse, deren Ziel es ist, ihre Gewinne zu steigern und die Macht der Gewerkschaften zu brechen.
Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle!
Solidarität mit den Beschäftigten von Kavala Oil!“