Leserbrief zu „Wahlergebnis der Internationalistischen Liste / MLPD genauer unter die Lupe genommen“

Leserbrief zu „Wahlergebnis der Internationalistischen Liste / MLPD genauer unter die Lupe genommen“

Differenziert auswerten - Zum Wahlergebnis von Peter Weispfenning in Herne

Offiziell wurde mein Erststimmenergebnis aus bisher unerfindlichen Gründen von ursprünglich 310 auf 295 Stimmen zurückgesetzt, was immer noch 594 Stimmen auf 100.000 gültige Stimmen sind. Im Kommunalwahlbezirk Holsterhausen Süd erhielt ich 1,75 Prozent und in „meinem“ Wahllokal bekam ich sogar mindestens 3,1 Prozent der Stimmen. Hier liegt ein Schwerpunkt der Kleinarbeit der MLPD, wo die Arbeit in den letzten Jahren intensiviert wurde.

Von Peter Weispfenning
Differenziert auswerten - Zum Wahlergebnis von Peter Weispfenning in Herne
Peter Weispfenning (links) zusammen mit Lisa Gärtner (mitte) und Erhan Aktürk (rechts) als Spitzen-Kandidaten-Team der Internationalistischen Liste / MLPD zu den Europwahlen vor ein paar Jahren beim Wahlkampfauftakt in Frankfurt am Main (rf-foto)

Noch am Wahlabend hatte ich ein kurzes Pressestatement verschickt: „Als Direktkandidat der Internationalistischen Liste / MLPD haben mich mindestens 306 Menschen (ein Stimmbezirk fehlte da noch, der Autor) aus Herne und Wanne-Eickel gewählt und damit einen Kandidaten, der mitten im Landtagswahl den aktiven Widerstand gegen einen III. Weltkrieg ins Zentrum rückte. Auf diesem Achtungserfolg werden wir aufbauen.“

 

Von diesem Statement erschien nicht nur kein einziges Wort in der WAZ, den Herner Online-Diensten oder im Lokalradio. Die WAZ brachte es fertig, mein Ergebnis komplett zu verschweigen (im Unterschied zu früher). Nachbarn sagten dagegen: „Darauf kann man doch aufbauen“ (Stahlarbeiter) oder: „die WAZ müssten alle abbestellen“ (Hausfrau).

 

Bemerkenswert sind meine Erststimmen sicher auch deshalb, weil ich in der Öffentlichkeit von pseudo-linken Hetzern in den letzten Jahren besonders angefeindet wurde, bis zu perfiden Aktionen gegen einen „Weispfenning/Höcke-Pakt“ (mehr dazu hier).

 

Man muss aber beim Ergebnis beachten, dass es die AfD angesichts notorischer Zerstrittenheit nicht fertiggebracht hatte, einen Direktkandidaten aufzustellen. Allerdings war das auch bei der Landtagswahl 2017 der Fall gewesen. Dieses mal gab es auch keinen Direktkandidaten der Piraten mehr, neu traten dagegen Kandidaten der „Basis“ und der „Freien Wähler“ an. Die Linkspartei hatte zwar eine Direktkandidatin (aus Bochum), die aber in Herne kaum jemand kannte und die „links“ profillos blieb.

 

Zweitstimmen bekam die MLPD 75 (149 Stimmen auf 100.000 gültige Stimmen), was ein deutlicher Verlust gegenüber der Landtagswahl 2017 ist, aber über dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl liegt. Man muss also die unterschiedlichen Faktoren beachten.